Bodo Glimts Trainer Kjetil Knutsen (l) spricht nach dem Spiel mit Roms Trainer Jose Mourinho. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mats Torbergsen/NTB/AP/dpa)

Nach der wohl größten Blamage seiner Karriere hat Startrainer José Mourinho auch von den Medien einiges einstecken müssen.

«Die Roma sieht im Nordmeer ihre Team-Würde versinken», schrieb die Zeitung «La Repubblica» nach der 1:6-Auswärtsniederlage des italienischen Fußball-Erstligisten AS Rom gegen den norwegischen Club FK Bodö/Glimt in der Europa Conference League.

Rom sei in «norwegischen Toren ertrunken», titelte der «Corriere della Sera». Mourinho, auch «The Special One» genannt, hatte erstmals in seiner Laufbahn mit über 1000 Spielen sechs Gegentreffer erlebt.

Mourinho hatte in der Partie am Donnerstagabend die Startaufstellung gegen das Team von nördlich des Polarkreises maßgeblich verändert. «Ein Desaster, bei dem auch Mourinho, der zum erstem Mal in seiner Karriere sechs Tore kassierte, Mühe hatte, das zu erklären», schrieb das italienische Sportblatt «Gazzetta dello Sport».

Mourinho: «Verantwortung liegt bei mir»

Nach dem Spiel nahm der 58 Jahre alte Portugiese die Schuld auf sich. «Ich habe entschieden, mit dieser Aufstellung zu spielen, also liegt die Verantwortung bei mir», sagte Mourinho Sky Sports. Er habe es mit «guten Absichten» getan. Er habe denen eine Chance geben wollen, die hart arbeiteten, und denen eine Pause gegeben, die «praktisch immer spielen», sagte er.

Zugleich sprach er aber auch von einem «limitierten Kader», der ihm zur Verfügung stehe. «Wir haben eine sehr gute Mannschaft, wir haben aber keinen sehr guten Kader», sagte er bei Sky Italia. «Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir eine Mannschaft mit echten Einschränkungen sind. Wir haben 13 Spieler, die ein Team repräsentieren, die anderen sind auf einem anderen Niveau», monierte Mourinho, der aber auch an der Kaderzusammenstellung beteiligt war.

Als «Alptraum» für den Hauptstadt-Club bezeichnete der «Corriere dello Sport» die Partie der Römer. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Mittelfeldspieler Lorenzo Pellegrini versuchte nach dem Spiel, nach vorne zu schauen: Man könne nur um Entschuldigung bitten und mit Blick auf kommende, wichtige Partien stärker beginnen. «Wir haben heute eine Schlappe erhalten, die wir verdient haben.» AS Rom, derzeit auf Platz vier der Serie A, empfängt am Sonntag zu Hause den SSC Neapel, der vor dem 9. Spieltag die Tabelle anführte.

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