Horst Hrubesch hat ein Umdenken bei der deutschen Stürmerausbildung gefordert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa)

Horst Hrubesch hat ein Umdenken bei der deutschen Stürmerausbildung gefordert.

«In jedem Fall sollten verschiedene Spielertypen gefördert werden. Früher haben wir immer geschrien, dass die Techniker fehlen, jetzt vermissen wir die deutschen Tugenden. Man benötigt auch mal die Brechstange», sagte der 70-Jährige, vor dem Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Rumänien am Freitag (20.45 Uhr/RTL) den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einem Interview. «Desto breiter wir in Deutschland aufgestellt sind, desto besser ist es.»

Für den früheren Mittelstürmer sind Alternativen wichtig. «Zu meiner Zeit war es normal, dass verschiedene Typen im Angriff gespielt haben. Und die Kombination Frank Mill und Horst Hrubesch war nicht so schlecht. Oder Hrubesch und Manni Burgsmüller. Genauso begeisterten Dieter Hoeneß und Kalle Rummenigge», sagte Hrubesch, der derzeit als Nachwuchsdirektor beim Hamburger SV arbeitet.

Viele Vereine hätten das Augenmerk jetzt auf eher «kleine, flinke Spieler» gelegt. «Und für Pressing und schnelles Umschaltspiel benötigt ein Trainer schnelle Profis, deswegen kommen große Stürmer etwas zu kurz», erklärte Ex-Europameister Hrubesch, zu seiner aktiven Zeit auch als Kopfballungeheuer bekannt.

Zudem würden zentrale Mittelstürmer nicht immer perfekt bedient. «Wenn ich sehe, wie die Flanken heute reingehauen werden, frage ich mich, was die im Training machen», kritisierte der einstige U21-Nationaltrainer. «Manfred Kaltz oder Felix Magath wussten genau, wo sie die Bälle hin spielen mussten. Aber wenn man die richtigen Typen dafür hat, dann kann man ein Spiel auch über die Außenbahn mit Flanken gewinnen», sagte Hrubesch. «Das Nonplusultra ist natürlich, wenn ein Stürmer beides kann. Wie Robert Lewandowski oder Cristiano Ronaldo.»

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