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Belgiens Nationaltorwart Thibaut Courtois übt nach dem Spiel in der Nations League gegen Italien Kritik an der UEFA. Sein Vorwurf: Der Verband würde finanziellen Erträgen den Vorrang vor dem Wohl der Spieler geben. 

Die Nations League als Konzept selber bringt schon ordentlich Kritik mit sich. Viele Fans wissen bis heute nicht, wofür dieser zusätzliche Wettbewerb da ist und was die Nationalmannschaften zu gewinnen oder zu verlieren haben. Zusätzliche Kritik kommt nun von Thibaut Courtois. Der 29-Jährige äußerte sich mit deutlichen Worten nach der 1:2-Niederlage von Belgien gegen Europameister Italien im Spiel um Platz drei. Bereits im Vorfeld hatte Courtois die Partie als “sinnlos” empfunden. 

“Dieses Spiel ist nur ein Spiel fürs Geld, wir müssen ehrlich sein”, sagte Courtois. “Wir spielen es nur, weil es für die UEFA zusätzliches Geld bedeutet. Schauen Sie sich an, wie sehr beide Mannschaften ihre Aufstellungen verändert haben. Wenn beide Mannschaften im Finale gewesen wären, hätten andere Spieler das Finale gespielt. Das zeigt nur wie viele Spiele wir spielen.” 

Für Courtois ist die Vielzahl an Wettbewerben Schuld: “Sie (die UEFA) haben eine zusätzliche Trophäe (Conference League) geschaffen. Es ist immer das gleiche. Sie können sich darüber aufregen, dass andere Teams eine Super League wollen, aber die Spieler sind ihnen egal. Sie interessieren sich nur für ihre Taschen.” 

Courtois scharfe Kritik: “Wir sind keine Roboter!”  

Setzt der europäische Dachverband seinen Trend fort, befürchtet der belgische Nationalkeeper gesundheitliche Folgen für die Spieler: “Wir sind keine Roboter! Es gibt immer mehr Spiele und weniger Ruhe für uns und niemand kümmert sich um uns. Nächstes Jahr haben wir im November eine Weltmeisterschaft, wir müssen wieder bis Ende Juni spielen. Wir werden uns verletzten! Niemand kümmert sich mehr um die Spieler.” 

Der Belgier kritisiert zudem die Pläne eine Weltmeisterschaft alle zwei Jahre stattfinden zu lassen: “Jetzt hört man jedes Jahr von einer Europameisterschaft und einer Weltmeisterschaft und wann werden die Spieler Pause haben? Nie.” 

Gibt es mehr Spiele, steigt das Verletzungsrisiko. Drei Wochen Urlaub im Jahr würden nicht genügen um zwölf Monate auf Topniveau spielen zu können, sagt Courtois. Die Negativ-Entwicklung muss angesprochen werden: “Wenn wir nie etwas sagen, wird es immer dasselbe bleiben.”