Fernando Carro hofft, dass sich die Bedenken des Bundeskartellamts für Ausnahmeregelungen bei der 50+1-Regel nicht durchsetzen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Der Leverkusener Clubchef Fernando Carro hofft, dass sich die Bedenken des Bundeskartellamts für Ausnahmeregelungen bei der 50+1-Regel im deutschen Profifußball nicht durchsetzen.

«Wir haben dem Kartellamt gute Argumente dargelegt, die für eine Beibehaltung des Status quo sprechen, und gehen weiter davon aus, dass die jetzige Satzung inklusive der Ausnahmeregelung rechtskonform ist», sagte Carro der Tageszeitung «Glocke».

Das Kartellamt hatte die 50+1-Regel, wonach die Stammvereine immer die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen müssen, um einen zu starken Einfluss durch externe Geldgeber zu verhindern, als grundsätzlich unbedenklich eingestuft, aber die Ausnahmen für die Bundesligisten aus Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim kritisiert und sie zu einer Stellungnahme bis Ende Oktober aufgefordert. Die drei Clubs sind von der Regel befreit, weil sie seit mehr als 20 Jahren von Konzernen beziehungsweise einem Investor maßgeblich unterstützt werden.

«Mit ist wichtig zu betonen, dass wir mit der Bayer AG einen Eigentümer haben, der nicht maßlos Geld in den Verein pumpt. Wir unterliegen sehr wohl wirtschaftlichen Rahmenbedingungen», kommentierte Carro.

Die 50+1-Regel hält der 57-Jährige persönlich für nicht mehr zeitgemäß, «weil die deutschen Vereine damit mehr und mehr unter ungleichen Voraussetzungen im internationalen Wettbewerb stehen». Dennoch verstehe er «auf der anderen Seite die Fans und die Debatte um die Fußballkultur durchaus. Und wenn die Mehrheit der Vereine an die 50+1-Regelung festhalten will, akzeptiere ich das auch. Aber wenn wir alle monieren, dass immer derselbe Verein Meister wird, müssen wir so ehrlich sein uns einzugestehen, dass sich dies mit einem Verbleib von 50+1 kaum ändern wird.»

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