Es geht um die Pflicht, sich als Spielerberater beim DFB registrieren zu lassen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa/Archivbild)

Das Oberlandesgericht Frankfurt/Main fällt am 30. November eine Entscheidung im jahrelangen Rechtsstreit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Spielerberater-Agentur Rogon.

Deren Geschäftsführer Roger Wittmann will nicht hinnehmen, dass sich die Vermittler dem DFB-Reglement unterwerfen müssen. Die Deutsche Fußballspieler-Vermittler Vereinigung steht «absolut» hinter der Klage seines Mitglieds.

«Müssen sich Spielervermittler der Sportgerichtsbarkeit des DFB und dem Reglement für Spielervermittlung unterwerfen – ohne dass man als Spielervermittler Mitglied des Verbandes ist und auch nicht werden kann?», sagte DFVV-Geschäftsführer Philipp Wehler der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn wir nicht mitreden können, dann kann man uns auch keine Pflichten aufbürden. Das OLG hat in der mündlichen Verhandlung bereits zu erkennen gegeben, dass es diesen Sachverhalt kritisch sieht.»

Müssen Spielerberater sich beim DFB registrieren?

Das OLG will seine Entscheidung in dem Berufungsverfahren, das in der Profibranche mit Argusaugen beobachtet wird, um 9.30 Uhr verkünden. Wittmann und seine Agentur mit Sitz in Frankenthal haben Klienten wie Julian Draxler, Roberto Firmino, Marcel Sabitzer, Thilo Kehrer, Lukas Nmecha und Eric Maxim Choupo-Moting. Der 61-Jährige gilt als einer der wichtigsten Spielerberater hierzulande. Die Bundesliga gab 2019/2020 fast 200 Millionen Euro für Vermittler aus.

In der Auseinandersetzung mit dem DFB um das 2015 eingeführte Beraterreglement geht es im Kern vor allem um die Pflicht, sich als Spielerberater beim DFB registrieren zu lassen und sich damit dem Verband zu unterwerfen. Die Rogon-Partei beruft sich auf den Grundsatz des freien Wettbewerbs und darauf, dass ihre Branche rein wirtschaftlichen Tätigkeiten nachgeht. Sie sieht in dem Ganzen einen kartellrechtlichen Streit.

Geklärt werden soll vom OLG auch, ob für minderjährige Fußballer Provisionen bezahlt werden dürfen. Die Scouts überall auf der Welt fahnden bekannterweise längst nach Talenten, die wesentlich jünger als 18 sind. Mit Vollendung des 16. Lebensjahres darf man in der Bundesliga spielen. Ausnahmekicker wie Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) und Jamal Musiala (FC Bayern München) sind bereits mit 18 Jahren Nationalspieler.

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