Jubel bei Schneefall im Stadion An der Alten Försterei: Die Spieler von Union Berlin feiern das 2:1 gegen RB Leipzig. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

RB Leipzig hat in der Fußball-Bundesliga seine dritte Niederlage in Serie kassiert. Der von Corona-Sorgen geplagte Vizemeister verlor am Freitagabend zum Auftakt des 14. Spieltages mit 1:2 (1:1) beim 1. FC Union Berlin.

Im Berliner Winter-Flockenwirbel holten die Corona-geplagten Sachsen im Stadion An der Alten Försterei erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte drei Niederlagen in Serie. Ein Glückstreffer von Christopher Nkunku (13. Minute) reichte RB und Ersatz-Coach Marco Kurth als Vertreter von Jesse Marsch im Stadion an der Alten Försterei nicht.

Die Eisernen sprangen durch das Tor ihres Rekordschützen Taiwo Awoniyi (6.) und den Premieren-Treffer von Timo Baumgartl (57.) vor 13.506 Zuschauern auf Platz vier und sammelten ihrerseits ganz viel Selbstvertrauen für ihr internationales Endspiel am Donnerstag in der Conference League gegen Slavia Prag. Dann ist für Union ein weiterer Sieg nötig, um im Europacup weiter dabei zu sein.

RB Leipzig braucht eine Leistungssteigerung

Auch RB sollte Pep Guardiolas Man City am Dienstag schlagen, um im Königklassen-Fernduell mit dem FC Brügge noch in der Europa League überwintern zu können. Gegen den englischen Meister ist aber nach dem nächsten Rückschlag eine deutliche Leistungssteigerung nötig. In den letzten zehn Minuten waren die Berliner dem möglichen 3:1 deutlich näher als die insgesamt enttäuschenden Leipziger dem Ausgleich.

«Du musst heute ans Limit gehen, um eine Chance zu haben», hatte Union-Trainer Urs Fischer kurz vor der Partie bei DAZN gesagt und ein offensives und mutiges Auftreten angekündigt. Seine Mannschaft hielt sich an die Vorgaben. Etwas überraschend bestimmten die Berliner die Anfangsphase und belohnten sich früh mit dem Führungstreffer. Nach einer Flanke von Julian Ryerson behauptete sich Baumgartl per Kopf gegen Benjamin Henrichs. Awoniyi vollendete zum 1:0.

Unterhaltsame erste Viertelstunde

RB-Chefcoach Marsch hatte nach seiner Corona-Infektion aus dem Homeoffice heraus zwar eher vor den Kontern der Berliner gewarnt, doch diese traten weiter aktiv und aggressiv auf. Max Kruse hatte die Riesenchance zum 2:0, vergab aber freistehend (12.).

Weil auch die Leipziger angesichts der jüngsten beiden Niederlagen unbedingt einen weiteren Rückschlag vermeiden wollten, sahen die Zuschauer eine unterhaltsame Anfangsviertelstunde – und einen schweren Patzer von Torwart Andreas Luthe beim Ausgleich.

Die Berliner hatten die besseren Ideen

Einen Schuss von Nkunku aus rund 25 Metern ließ der zuletzt schon mehrmals unglücklich agierende Union-Schlussmann über die Hände ins Tor rutschen. Sofort wurde der 34-Jährige aber von den Fans wieder aufgebaut. Auch in der anschließenden taktischen Lauerphase reichten den Gastgebern relativ einfache Mittel, um nicht in Gefahr zu geraten. RB wirkte wie eine Mannschaft, die noch Orientierung sucht.

Die Berliner hatten die besseren Ideen als der Vize-Meister. Ein frecher Chip-Ball von Kruse landete bei Awoniyi, der aber an Peter Gulacsi scheiterte (34.). Der Leipziger Keeper stand nach seiner Corona-Infektion erstmals nach zwei Wochen wieder im Tor.

Dominik Szoboszlai mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (17.) und André Silva per Kopf (41.) hatten Chancen zum 1:2, doch in die zweite Halbzeit ging es mit dem leistungsgerechten Zwischenstand von 1:1. Nach dem Wechsel verstärkte sich der Schneefall in der Hauptstadt, das Geschehen auf dem Rasen jedoch glich dem der ersten Hälfte.

Union startete wieder schwungvoller und ging erneut in Führung. Ein abgefälschter Schuss von Kruse landete bei Baumgartl, der schnell reagierte und zum 2:1 einschob. Knapp 20 Minuten vor Schluss durfte Kruse seinen Arbeitstag beenden. Von der Bank aus sah der frühere Nationalspieler weitere große Chancen seiner Mitspieler. Der für Kruse eingewechselte Genki Haraguchi (81.) und der gerade erst ins Spiel gekommene Kevin Behrens (83.) vergaben das mögliche 3:1.

Von Arne Richter, Philipp Znidar und Wolfgang Müller, dpa

Von