Jörg Schmadtke steht bei einigen Wolfsburger Fans in der Kritik. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Trainer Florian Kohfeldt vom VfL Wolfsburg hat seinen Sportchef Jörg Schmadtke nach der 0:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart gegen «Schmadtke raus»-Rufe einiger Fans in Schutz genommen.

«Die Rufe sind für mich null komma null nachvollziehbar», sagte der erst im Oktober verpflichtete Coach. «Jörg Schmadtke hat seit seinem Beginn hier Beispielloses aufgebaut. Er hat als Manager eine Mannschaft nach der Relegation übernommen und jetzt drei Mal ins internationale Geschäft geführt – bis in die Champions League. Jetzt ist das erste Mal eine Phase, in der gewisse Dinge über ein halbes Jahr nicht funktionieren.» Deshalb sei die Kritik «sehr verfrüht.»

Die Wolfsburger schieden am Mittwoch durch ein 1:3 gegen OSC Lille aus der Champions League aus und kassierten am Samstagabend in der Fußball-Bundesliga ihre fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Von einigen der 5000 Fans in der Volkswagen Arena gab es zum ersten Mal seit Schmadtkes Wechsel nach Wolfsburg 2018 Sprechchöre gegen den Geschäftsführer Sport. Motive dafür sind die aktuelle sportliche Krise und die Verpflichtung des schon nach neun Bundesliga-Spieltagen freigestellten Kohfeldt-Vorgängers Mark van Bommel im Sommer.

«Natürlich auch ein Planungsfehler»

Schmadtke selbst zeigte am Abend im ZDF-Sportstudio Selbstkritik, äußerte sich aber nicht zu den Rufen im Stadion. «Ich bin für die Planung zuständig.» Und die sportliche Entwicklung der vergangenen Monate sei «natürlich auch ein Planungsfehler», sagte der 57-Jährige. «Wir haben drei Jahre extremst performt – mit dem Endresultat, dass wir uns für die Champions League qualifiziert haben. Dann haben wir versucht, den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu gehen. Und der ist missraten, das muss man so festhalten.»

Trotz dieser Situation verteidigte auch der Wolfsburger Sportdirektor Marcel Schäfer seinen Vorgesetzten. Die «Schmadtke raus»-Rufe seien «eine Unverfrorenheit», sagte er. «Jeder weiß, wo wir 2018 standen und was in den letzten drei Jahren passiert ist.»

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