Setzt sich für eine Frauenquote im Fußball ein: Sportreporterin Claudia Neumann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Georg Wendt/dpa)

ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann hat sich erneut für eine Frauenquote im deutschen Fußball ausgesprochen.

«Bevor ich mich intensiv damit befasst habe, empfand ich die Frauenquote auch eher negativ. Aber: Quote tut nicht weh», sagte die 58-Jährige in einem Interview der «Augsburger Allgemeinen». Statt Frauen mangelnde Kompetenz vorzuwerfen, müsse ihrer Meinung nach die Einsicht kommen, dass Frauen ein Gewinn für den Fußball sein können – eine Frauenquote sei für die Einstiegsphase unumgänglich.

Der Fußball sei «von Gleichberechtigung noch weit entfernt», meinte Neumann, nachdem sie auf die neue Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga, Donata Hopfen, angesprochen wurde. «Das wird sich zeigen, ob die Ankündigungen beispielsweise beim Deutschen Fußball-Bund, künftig Frauen stärker einzubinden, lediglich Symbolpolitik sind oder tatsächlich mit Leben gefüllt werden», sagte Neumann, die in Sozialen Netzwerken immer wieder für ihren Einsatz und ihre Leistung am Mikrofon kritisiert worden war. Denn es gehe nicht schlicht «um die Existenz von Frauen, sondern um Akzeptanz, Anerkennung und Selbstverständlichkeit.»

Neumann räumte ein, dass sie das Thema «Frauen im Fußball» 25 Jahre lang von sich weggeschoben habe. Nun habe sie die Thematik jedoch eingeholt: «Darüber bin ich sehr froh, weil ich jetzt eine wichtige Aufgabe darin sehe und in Zusammenarbeit mit anderen Frauen in der Lage bin, einen Mehrwert zu liefern.» Ihr Vorteil sei gewesen, dass sie, wie alle ihre männlichen Kollegen, fußballsozialisiert war. Allerdings sei dies heutzutage keine Voraussetzung mehr. «Ich möchte gerne junge Frauen ermuntern, total bei sich zu bleiben und sich nicht von der Erwartung anderer treiben zu lassen», sagte Neumann.

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