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Der nächste junge Spieler der in unserer Reihe “Das Fußballtalent” vorgestellt wird, ist der Spanier Gavi vom FC Barcelona. 

Pablo Martín Páez Gavira, kurz Gavi, wurde am 5. August 2004 in der kleinen andalusischen Stadt Los Palacios y Villafranca geboren. Im nur wenige Kilometer entfernten Sevilla bereitete sich sein heutiger Teamkollege Dani Alves zu diesem Zeitpunkt auf seine zweite Saison als Stammspieler in der Primera División vor. 

Talent zeigte sich früh

Schon früh war sein außerordentliches Talent erkennbar und so sicherte sich Real Betis aus dem nahen Sevilla schon im Alter von sieben Jahren seine Dienste. Mit 96 Toren in einer einzigen Saison weckte er früh das Interesse sämtlicher spanischer Spitzenklubs. Nachdem er Betis zu einem 5:0 Sieg gegen die Jugendmannschaft des FC Barcelona führte hatten die Scouts der Katalanen genug gesehen. Der gerade mal elf Jahre alte Gavi wechselte in die berühmte Jugendakademie La Masia. Die Jugendabteilungen durchlief der Mittelfeldspieler im Schnelldurchlauf. Schon mit 15 Jahren wurde er der U19 zugeteilt, mit 16 spielte er für die zweite Mannschaft in der dritten Liga. 

Unter dem damaligen Cheftrainer Ronald Koeman durfte er dann die Vorbereitung auf die aktuelle Saison bestreiten, noch vor seinem 17. Geburtstag. Danach ging es für den Teenager ganz schnell. Nachdem er die ersten beiden Saisonspiele noch von der Bank anschauen musste, folgte am dritten Spieltag das Debüt gegen den FC Getafe. In Windeseile etablierte er sich darauf beim spanischen Giganten und so folgte nur 6 Wochen später die Nominierung durch Nationalcoach Luis Enrique. Mit nur 17 Jahren und 62 Tagen avancierte er zum jüngsten Debütanten für La Furia Roja. 

Was macht Gavi so besonders?

Gavi ist technisch exzellent ausgebildet. Bei der Ballbehandlung strahlt er genau die Eleganz aus, die Spieler wie Iniesta und Xavi so besonders machten. Auch sein Passspiel ist außergewöhnlich gut, selten liegt die Genauigkeit unter 90%. Doch was ihn wirklich von anderen Spielern seines Alters abhebt, sind seine geistigen Fähigkeiten. 

In Sekundenbruchteilen trifft der junge Spanier auf dem Feld Entscheidungen, sodass sie beinahe intuitiv wirken. Ebenfalls beeindruckend ist die Fähigkeit, mit schnellen Dribblings das Mittelfeld zu überbrücken. Somit eignet er sich nicht nur für das klassische Ballbesitzspiel der Katalanen, sondern zeigt sich als wahrer Allrounder. 

Auch seine Defensivarbeit ist nicht zu unterschätzen. Trotz einer Körpergröße von nur 1,73 Meter wirft er sich furchtlos in Zweikämpfe. Im Spiel gegen die französische Auswahl schreckte er auch vor Riesen wie Tchouaméni oder Pogba nicht zurück und erwies sich als ekelhafter Gegenspieler. 

Außerdem gilt er schon seit der Jugend als Ehrgeizling, nach der Niederlage gegen Atletico Madrid wollte er nicht über seine Nominierung reden denn “gerade bin ich wütend, dass wir verloren haben.” Diese Seite erinnert an einen gewissen Joshua Kimmich, der sich durch seinen Ehrgeiz schon in jungen Jahren zum Führungsspieler entwickeln konnte. 

Alles in allem bringt Pablo Martín Páez Gavira alles mit, um gemeinsam mit Spielern wie Pedri oder Ansu Fati ein neues Zeitalter beim FC Barcelona zu prägen. Sollte er an seinen wenigen Schwächen, wie seinem noch etwas hageren Körper und der bisher ausbleibenden Torgefahr arbeiten, scheint es für Gavi kaum Grenzen zu geben. Denn wie Luis Enrique nach dem Spiel gegen Italien sagte: “Er ist nicht nur die Zukunft der Nationalmannschaft, glücklicherweise ist er auch die Gegenwart.”