Leverkusens Moussa Diaby schnappte sich nach dem Schlusspfiff den Spielball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Moussa Diaby schnappte sich direkt nach dem Schlusspfiff den Spielball. Das Andenken an seinen ersten Dreierpack für Bayer Leverkusen habe er sich verdient, befand auch sein Trainer Gerardo Seoane, der vor allem von den konsequenten Laufwegen des Stürmers begeistert war.

«Er geht oft auf halber Strecke den Weg nicht weiter. Heute hat er das gut gemacht und sich belohnt», sagte der Schweizer Coach nach dem 5:1 (2:0) gegen den FC Augsburg. Vor dem Top-Duell mit Borussia Dortmund am nächsten Spieltag haben die Leverkusener mit dem zweiten Sieg nacheinander ihren dritten Tabellenplatz souverän verteidigt und ihre Champions-League-Ansprüche unterstrichen.

Pfeilschneller Stürmer

Diaby, der an guten Tagen kaum zu halten ist und den Unterschied machen kann, weiß nicht nur um seine Stärken, er weiß auch, woran er arbeiten muss. «Mit meiner Geschwindigkeit kann ich viel Platz schaffen und spiele dann oft Schlüsselpässe. Aber ich kann auch meine defensive Arbeit verbessern», sagte der französische Nationalspieler in einem seiner seltenen Interviews am Samstag. «Ich freue mich über die drei Tore und dass ich heute einen Beitrag leisten konnte», sagte Diaby.

An solchen Tagen wie auch zuletzt im Europa-League-Spiel gegen Betis Sevilla, in dem er mit zwei Treffern und zwei Assists glänzte, bereitet Diaby auch seinen Mitspielern große Freude. «Heute hat man seine Qualitäten gesehen», befand Karim Bellarabi, der zum Sieg ebenso einen Treffer beisteuern konnte wie Lucas Alario. Damit hat das Team auch gezeigt, wie variabel es im Angriff sein kann und nicht nur von Top-Torjäger Patrik Schick abhängig ist. Auch Simon Rolfes war vom Diabys Auftritt angetan. «Er hat sich enorm verbessert und ist insgesamt stabiler in seinem Spiel geworden», sagte Bayers Sportdirektor dem TV Sender Bild.

Systemumstellung hat sich bewährt

Für Seoane war vor allem wichtig, dass seine Mannschaft nach dem Gegentor zum 1:2 nicht den Faden verloren hat. «Das ist eine Erkenntnis, dass wir nach einem Gegentor schnell zur Ordnung fanden und auf unser schnelles Umschaltspiel gesetzt haben. Da hat die Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht», sagte Leverkusens Trainer. «Diese Reaktion war super», befand auch Stürmer Bellarabi.

Auch die personalbedingte Systemumstellung von zwei auf einen defensiven Mittelfeldspieler hat sich bewährt. Dies war aber nach Seoanes Meinung eher eine Ausnahme. «Eigentlich ist mir das System mit zwei Sechsern lieber, da bin ich etwas beruhigter», sagte der Coach.

Von Morten Ritter, dpa

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