Augsburgs Michael Gregoritsch (l) und Torwart Rafal Gikiewicz können das 1:2 durch Freiburgs Nico Schlotterbeck (r) nicht verhindern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Puchner/dpa)

Reiner Maurer wollte als Augsburger Aushilfschef für den in die Corona-Quarantäne verbannten Trainer Markus Weinzierl nicht zu hart urteilen.

Der Co-Trainer des FC Augsburg lobte lieber die «tolle Leidenschaft» der FCA-Profis beim 1:2 (1:2) gegen den SC Freiburg. Die Lage im Abstiegskampf verschärfte die Niederlage. «Wir sind dabei, positiv zu denken. Ich denke, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben», sagte Maurer. Der FCA verharrt auf Platz 16.

Die Gäste aus dem Breisgau nehmen dagegen weiter Kurs auf einen Europapokalplatz. Angreifer Nils Petersen (4. Minute) und der bärenstarke Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (26.) trafen vor 14.050 Zuschauern. Michael Gregoritsch (16.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. «Fußballerisch war es besser als die letzten Spiele. Am Ende ist es kein unverdienter Sieg von uns», sagte Trainer Christian Streich. Er freute sich, dass seinem Sportclub im zehnten Versuch der erste Erfolg in Augsburg glückte.

Augsburg hat die letzte Konsequenz gefehlt

«Wir sind total enttäuscht, dass wir keinen Punkt mitnehmen», kommentierte dagegen FCA-Manager Stefan Reuter. Er sprach von «einer schwierigen Situation». Während der 90 Minuten agierte Assistenzcoach Jonas Scheuermann in der Augsburger Coaching Zone als Anweisungsgeber und Einpeitscher. Co-Trainer-Kollege Maurer verfolgte das Spiel hauptsächlich auf der Bank sitzend. «Es hat uns die letzte Konsequenz gefehlt», kommentierte der 62 Jahre alte Maurer.

Weinzierl sah in der häuslichen Corona-Quarantäne ein wechselvolles und intensiv geführtes Fußballspiel. Die Freiburger waren dabei in der Spielanlage reifer, geordneter, aber nicht konsequent genug im Abschluss, um sich das Zittern am Ende zu ersparen. Augsburg agierte hauptsächlich mit Wucht und zahlreichen langen Bällen.

«Petersen Fußballgott»

Bei den Gästen stellte Streich erstmals in dieser Saison Routinier Petersen in die Startelf. Und der 33 Jahre alte Angreifer tat sofort das, was er sonst als Rekordjoker macht – er traf. Nach einem klasse Spielzug über Nico Schlotterbeck, der mit einem langen Diagonalpass Roland Sallai auf dem Flügel bediente, köpfte Petersen dessen präzise Flanke ins Tor. «Petersen Fußballgott», skandierten die mitgereisten SC-Fans. «Er hat ein herausragendes Tor gemacht», lobte auch Streich.

Der FCA kam langsamer auf Betriebstemperatur. Es war wieder einmal Gregoritsch, der aus 18 Metern einen Flachschuss perfekt ins Eck platzierte. Zielstrebiger, klarer und cleverer blieb aber das Spiel der Freiburger. Beleg war das 2:1: Vincenzo Grifo überraschte bei einem Freistoß die Augsburger mit einem Pass auf Christian Günter. Dessen scharfe Hereingabe wehrte FCA-Torwart Rafal Gikiewicz schwach ab – Schlotterbeck staubte ab. «Bei dem Freistoß schlafen wir», sagte Gregoritsch.

Nach der Pause rannten die Augsburger unermüdlich an. Aber den Offensivaktionen fehlte es bis auf einen Kopfball von Gregoritsch (78.) und einer allerletzten Einschusschance von Alfred Finnbogason in der Nachspielzeit an Klarheit, Wirkung und Übersicht. Die Gäste hätten bei ihren Gegenangriffen durch den agilen Jeong (57.) und Nicolas Höfler (64.) vorzeitig alles klarmachen können.

Von Klaus Bergmann, dpa

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