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Die Favoriten haben sich in jeweils ihren Viertelfinal-Spielen durchgesetzt und stehen damit im Halbfinale des DFB-Pokals. Eine Zusammenfassung der Spiele von Dienstag und Mittwoch gibt es hier. 

Union Berlin feiert Sieg gegen St. Pauli

Union Berlin ist nur noch einen Schritt vom Pokalfinale vor der eigenen Haustür entfernt. Der Bundesligist hat das Viertelfinale gegen den Zweitligisten FC St. Pauli gewonnen und steht erstmals seit 21 Jahren in der Runde der letzten Vier. 

Union schlug gegen St. Pauli zu Beginn an ein hohes Tempo an und suchte den direkten Weg nach vorne. Mehrfach stieß das Team von Trainer Urs Fischer ins letzte Drittel vor, blieb in seinen Aktionen dann aber zu ungenau. Der Schwung der ersten Minuten ging in der Folge verloren. Die Berliner taten sich in der Spielgestaltung überraschend schwer. Pässe gingen ins Leere, Laufwege stimmten nicht, Lücken in der gut sortierten Hamburger Abwehr entstanden kaum. 

Die schnellen Angreifer Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker wurden kaum in Szene gesetzt und mussten sich mitunter weit zurückfallen lassen. Defensiv stand Union sicher, wurde für einen der wenigen Aussetzer aber prompt bestraft. Timo Baumgartl brachte Daniel-Kofi Kyereh vor dem Strafraum zu Fall. Den Freistoß verwandelte der Ghaner ins lange Eck (21.). Es war St. Paulis erster Torschuss. Die Berliner reagierten, erhöhten den Druck und kamen in ihrer besten Phase vor der Pause zu mehreren Möglichkeiten. St. Paulis Torhüter Dennis Smarsch war meist zur Stelle, machte vor dem ersten Gegentreffer aber eine unglückliche Figur: Beim Rauslaufen rutschte er weg, Becker traf zum verdienten Ausgleich (45.). 

Nach dem Seitenwechsel flachte das Niveau der Begegnung ab. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Union kam dem gegnerischen Strafraum dabei aber häufig näher als St. Pauli und profitierte von einem erneuten Ausrutscher der Gäste: Bei einem Konter der verlor Jakov Medic die Kontrolle, und der in der 69. Minute eingewechselte Andreas Voglsammer hatte freie Bahn (75.). St. Pauli konnte nicht mehr nachlegen und verlor mit 1:2 gegen Union. 

Sallai schießt Freiburg ins Halbfinale

In der Bundesliga auf Champions-League-Kurs, im Pokal nur noch einen Schritt vom Endspiel in Berlin entfernt: In seinem elften Jahr als Cheftrainer des SC Freiburg steuert Christian Streich auf seinen größten Coup zu. Der Tabellenfünfte setzte sich beim Bundesliga-Konkurrenten VfL Bochum mit 2:1 (0:0) nach Verlängerung durch und zog zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Vier ein. 

Roland Sallai (120.) traf in letzter Minute entscheidend und schoss seinen Klub ins Glück. In der regulären Spielzeit hatte schon Ex-Nationalspieler Nils Petersen (51.) die Führung für den Sportclub erzielt. Der eingewechselte Sebastian Polter (64.) glich aber noch aus. 

Fernandes Matchwinner für den HSV

Die Reise für den Hamburger SV geht weiter, Berlin rückt näher: Der Zweitligist steht nach einer wilden Aufholjagd im Halbfinale des DFB-Pokals und darf mehr denn je vom ersten großen Titel seit 35 Jahren träumen. In diesem Jahr ist die Chance auf den Triumph in Berlin so groß wie seit Jahren nicht, da die Schwergewichte Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen schon in den Runden zuvor ausgeschieden sind. 

Der HSV gewann gegen den Karlsruher SC dank Torwart Daniel Heuer Fernandes mit 3:2 im Elfmeterschießen. Nach der Verlängerung hatte es in dem packenden Pokal-Thriller der beiden Zweitligisten 2:2 (2:2, 0:1) gestanden. Heuer Fernandes hielt dann entscheidend gegen Marvin Wanitzek und Ricardo van Rhijn. Auf Seiten des KSC war auch Daniel O’Shaughnessy gescheitert, er traf den Pfosten. 

Robert Glatzel (52., 90.+1) hatte die 2:0-Führung des KSC durch Philip Heise (40.) und Philipp Hofmann (50.) ausgeglichen und den HSV in die Verlängerung gerettet. Den tapferen Gästen fehlte am Ende vielleicht ein bisschen die Kräfte, weil die Badener nach der Gelb-Roten Karte für Christoph Kobald (72.) lange in Unterzahl agieren mussten. 

Leipzig spaziert ins Halbfinale

Die Spieler von RB Leipzig konnten sich nur schwer entscheiden: Erst einen Kreis bilden oder gleich mit den Fans feiern? Mit dem Spiel an sich hatten sie zuvor weniger Mühe. Der einzig verbliebene Spitzenklub im Wettbewerb ist nach dem 4:0 (2:0) beim Zweitligisten Hannover 96 nur noch zwei Siege vom ersten Titelgewinn der jungen Vereinsgeschichte entfernt. 

Christopher Nkunku sorgte mit seinen Toren in der 17. und 22. Minute früh für klare Verhältnisse. Der 24 Jahre alte Franzose war bei Paris St. Germain nicht an Weltstars wie Neymar und Kylian Mbappé vorbeigekommen, wechselte deshalb 2019 nach Leipzig und hat nun in dieser Saison in vier Wettbewerben schon 25 Tore erzielt. 

Nach der Pause trafen Konrad Laimer (67.) und André Silva (73.) für den Pokal-Finalisten von 2019 und 2021, bei dem Marcel Halstenberg in der 75. Minute nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Saisoneinsatz kam.