Hat gut Lachen: Bundestrainr Hansi Flick. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Fragen an Bundestrainer Hansi Flick in der Pressekonferenz nach dem 1:1 im WM-Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande in Amsterdam.

Wie beurteilen Sie das Spiel?

Hansi Flick: Das war ein sehr gutes Spiel von zwei Mannschaften, die Fußball spielen wollen. Wir haben 60 Minuten guten Fußball gespielt. Wir können in der zweiten Halbzeit durch David Raum das 2:0 machen. Nach dem 1:1 ist Holland mehr vor das Tor gekommen und hat richtig Druck gemacht. Wir haben gut dagegengehalten. Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden.

Was stimmt Sie so positiv?

Flick: Ich weiß, dass wir über 90 Minuten diese Leistung abrufen müssen, aber die Intensität von der Mannschaft war enorm hoch. Deswegen waren wir auch zufrieden, weil wir den Gegner unter Druck gesetzt haben. In Holland zu spielen, ist einfach etwas Besonderes. Das ist eine Mannschaft, die hervorragende Fußballer hat, und wir haben uns da sehr gut verkauft.

Wer hat sich in den beiden Spielen gegen Israel und die Niederlande einen Platz im WM-Kader erspielt?

Flick: Es ist noch ein weiter Weg bis November. Da kann noch so viel passieren. Deswegen freut es uns, dass wir auch diesmal die Chance bekommen haben, dass wir Spieler ausprobieren konnten, dass Spieler sich zeigen konnten. Jeder Einzelne, der hier war, hat Qualität, um die Mannschaft zu bereichern. Der Kader wird immer größer. Das ist für uns Trainer hervorragend, wenn man dann auch Auswahl hat an Qualität. Für uns ist es eine gute Situation. Ich will mich da überhaupt nicht festlegen.

Mit welchen Gefühlen fahren sie zur WM-Auslosung am Freitag nach Katar?

Flick: Ich habe schon einige Auslosungen für Europameisterschaften und Weltmeisterschaften mitgemacht. Wir fahren hin, werden uns die Sache angucken. Ehemalige Top-Fußballer werden die Gruppen auslosen. Und wir gucken, was wir zugelost bekommen und werden uns auf die Aufgabe, die wir bekommen, top vorbereiten. Wir wollen den Weg, den wir bestreiten, weitergehen, weil ich glaube, wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg.

Was müssen sie mit Blick auf die WM noch anpacken?

FlickWir haben zu viele Ballverluste gehabt. Da muss mehr Ruhe reinkommen in unser Spiel. Das sind die Dinge, die wir angehen müssen. Auch Positionierungen waren nicht immer optimal. Wir haben vieles versucht und auch gut gemacht, was wir den Spielern als Plan mitgegeben haben. Da kann man sagen, dass es ein positives Spiel war.

Jamal Musiala hat ein überragendes Spiel gemacht. Beschreiben Sie doch bitte seine Qualitäten.

Flick: Jeder Einzelne hat gesehen, was für eine Qualität er hat. Im Ballbesitz war das auch vorher klar, dass er sehr gut weiß, sich durchzusetzen und Raum auch für die eigene Mannschaft zu erspielen. Er ist im eins gegen eins sehr gut. Er kann Bälle gut vorbereiten. Was er auch in der Defensive geleistet hat, war schon herausragend. Zusammen mit Ilkay Gündogan auf der Position, beide haben das gut gemacht. Jamal hat gezeigt, dass er auf dieser Position auch eine Option ist.

In Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Leon Goretzka und Niklas Süle haben vier Spieler gefehlt, die man als Stammspieler bezeichnen würde. Ist es so, dass die ihren Platz sicher haben? Oder spüren auch sie den Konkurrenzdruck?

Flick: Es ist immer gut, wenn die Mannschaft gut spielt. Auch wenn die vermeintlichen Topspieler nicht dabei sind und andere Spieler ihre Leistung gut gemacht haben. Florian Wirtz hat gefehlt, Marco Reus hat gefehlt, Karim Adeyemi hat gefehlt. Das sind schon interessante Spieler, die nicht dabei waren. Trotzdem haben die Spieler, die hier waren, ihre Sache sehr gut gemacht, ordentlich gemacht. Es macht es für uns ein bisschen schwieriger, aber ist für die Qualität im Team gut. Deswegen freuen wir uns, dass jetzt im März, wo wir Dinge ausprobieren wollten, der Plan aufgegangen ist. Mit der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, gegen einen Gegner, der zu den Top-Mannschaften gehört. Da können wir uns freuen auf die Spiele in der Nations League im Juni.

Aufgezeichnet von Arne Richter, dpa

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