Dortmunds Emre Can und Erling Haaland jubeln nach dem Spiel über den Sieg in Mainz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Torsten Silz/dpa)

Erling Haaland rannte mit erhobenen Armen Richtung Fankurve, Matchwinner Axel Witsel ballte die Fäuste: Borussia Dortmund hat einen Patzer in der Fußball-Bundesliga fast in letzter Minute vermieden und den Rückstand auf Rekordmeister FC Bayern auf vier Punkte verkürzt.

Witsel erzielte beim mühevollen 1:0 (0:0) beim coronageplagten FSV Mainz 05 das Tor in der 87. Minute und erlöste damit die Mannschaft von Cheftrainer Marco Rose nach einem schwachen Auftritt.

Can: «Der Sieg schmeckt sehr gut»

«Manchmal kann man nicht schönen Fußball spielen, du musst einfach gewinnen», sagte Witsel bei DAZN: «Wir wussten, dass es nie leicht würde hier. Es war ein wirklich schweres Spiel.» Es sei nicht das schönste Spiel von beiden Seiten gewesen, pflichtete Emre Can bei. «Wenn man das Siegtor so spät schießt, ist es umso schöner. Der Sieg schmeckt sehr gut», sagte er, nachdem sich die Mannschaft vor den mitgereisten Fans hatte feiern lassen. «Auswärtssieg, Auswärtssieg», hallte es von den Rängen. Mit dem jüngsten Minimalismus beim 1:0 gegen Arminia Bielefeld und nun in Mainz brachte sich Dortmund vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Präsident Bernd Neuendorf wieder auf Kurs.

«Auswärtssieg, Auswärtssieg», hallte es von den Rängen. Mit dem jüngsten Minimalismus beim 1:0 gegen Arminia Bielefeld und nun in Mainz brachte sich Dortmund vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Präsident Bernd Neuendorf wieder auf Kurs. «Wir sind ordentlich im Rennen. Punktemäßig ist das schwer in Ordnung», sagte Trainer Marco Rose. Er könne jetzt auch schlau daherreden, das mache er aber nicht.

Topstürmer Haaland wurde nach Verletzungspause erneut nur eingewechselt. Von seiner Gala-Form aus dem bisherigen Saisonverlauf ist der Norweger noch weit entfernt, wie auch beim Nachholspiel zu sehen war. Mainz trotzte nach zwei Wochen coronabedingter Pause zwar den äußeren Umständen, wurde vor 25.000 zugelassenen Zuschauern aber nicht mit einem Remis belohnt. Es war die erste Heimniederlage für Mainz seit Oktober vorigen Jahres – von den Fans gab es dennoch anerkennenden Applaus. «Am Ende kam dieser eine Glückstreffer. Es ging eigentlich auf ein Unentschieden zu», meinte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt.

Ungünstiger Termin für beide Teams

Zur ungewöhnlichen Zeit für die Bundesliga am Mittwochabend um 18.30 Uhr kam es zu einem Duell, das beide Verein gerne an einem anderen Termin gespielt hätten. Die Mainzer, weil sie nach 20 Corona-Fällen (14 Aktive) größtenteils frisch aus der Quarantäne kamen. Die Dortmunder, weil sie eigentlich fix mit dem Europa-League-Termin am Donnerstag geplant hatten, bevor sie vor ein paar Wochen an den Glasgow Rangers scheiterten und nach DFB-Pokal und Champions League die nächste Titelchance leichtfertig verspielten.

BVB machte keine gute Figur

Ohne den kranken Marco Reus und ohne Mats Hummels sowie zunächst ohne Toptorjäger Haaland machte der BVB in Halbzeit eins gar keine gute Figur. In Abwesenheit vieler Stammspieler fehlten nicht nur Tempo und Ideen, sondern auch die nötige Durchschlagskraft, um die Gastgeber überhaupt einmal vor ernste Probleme zu stellen.

Ein einziges 50-Meter-Solo des Mainzers Anton Stach (16.) erzeugte mehr Überraschungsmoment als die Borussia in den kompletten ersten 45 Minuten. Gestoppt wurde Stach erst von Emre Can, der sich nach einem herausragenden Tackling vor der BVB-Fankurve aufbaute und feiern ließ. Jonathan Burkardt (27.) hatte eine weitere gute Chance für die Rheinhessen, doch es blieb vor der Pause beim torlosen Remis. Stattdessen gab es nur ein Handgemenge und jede Menge Hektik, doch Referee Sascha Stegemann verzichtete auf drastischere Konsequenzen.

Spätes Tor von Witsel

Nach der Pause war zunächst das gleiche Bild zu sehen: Dortmund wirkte gehemmt, ein Stach-Schuss (51.) strich nach raffinierter Eckenvariante nur haarscharf am langen Toreck vorbei. Dann brachte Rose seinen Topstürmer Haaland für Marius Wolf, es war eine aus BVB-Sicht längst überfällige Einwechslung.

Doch Mainz griff unbeeindruckt an, Silvan Widmer (60.) und Karim Onisiwo (61.) vergaben weitere Gelegenheiten zur möglichen Führung. Haalands ersten Abschluss parierte Torwart Robin Zentner relativ mühelos (68.). Danach kam nicht mehr viel – bis zum Treffer von Witsel kurz vor dem Ende und einer Riesenchance von Julian Brandt in der fünfminütigen Nachspielzeit.

Von Patrick Reichardt, dpa

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