Der Japaner Takuma Asano erzielte zwei Treffer gegen 1899 Hoffenheim. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Keine 24 Stunden nach der Auslosung in Katar bekam Bundestrainer Hansi Flick auf der Tribüne in Sinsheim schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den Auftaktgegner bei der WM.

Ausgerechnet der japanische Nationalstürmer Takuma Asano bescherte dem VfL Bochum mit zwei Toren einen 2:1 (1:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. So hatte sich der Ausflug Flicks aus dem benachbarten Bammental schon gelohnt. Zumal sein DFB-Schützling David Raum für die Gastgeber traf. Außerdem sah der 57-Jährige, dass es neben seinem Stammkeeper Neuer einen weiteren spielstarken Torhüter mit Vornamen Manuel in der Fußball-Bundesliga gibt.

VfL-Keeper Riemann als Vorlagengeber

Manuel Riemann bereitete mit zwei ebenso präzisen wie langen Bällen auf Asano, der erste sogar über 60 Meter, beide Treffer vor (28. und 59. Minute). Da staunten die 15.014 Zuschauer und vor allem die düpierten Hoffenheimer. Nach dem zweiten Treffer rutschte Riemann vor lauter Freude jubelnd auf den Knien ungebremst Richtung Mittellinie. Und nach dem Abpfiff tanzte der 33-Jährige vor den Fans des VfL Bochum in der Gästekurve: Ihm schallte das beliebte «Nie mehr… nie mehr, nie mehr – zweite Liga!» entgegen.

«Wir wissen, dass wir fußballerisch einen der stärksten Torhüter der Liga haben, das ist schon eine Waffe», sagte VfL-Trainer Thomas Reis später. Dass sich Riemann gleich in den Fokus von Flick gespielt hat, davon wollte er natürlich nichts wissen, dennoch: «Es gibt genügend tolle Torhüter in Deutschland, aber wir haben auch einen tollen.»

Asano spielte zuletzt beim 2:0 der Japaner gegen Australien über eine Stunde und zeigte sich trotz der Reisestrapazen topfit. «Ich fühle mich großartig. Ich freue mich, dass wir das Spiel gewonnen und ich zweimal getroffen habe. Ich gebe immer mein Bestes und habe nun einmal Glück gehabt», sagte der 27-Jährige.

Japaner Asano stark

Dank ihres Duos Asano/Riemann machten die Bochumer im Abstiegskampf einen weiteren großen Schritt nach vorn: Der Abstand zum Relegationsplatz mit Arminia Bielefeld beträgt neun Punkte. «Wir sind natürlich absolut zufrieden und überglücklich, heute hier drei Punkte mitgenommen zu haben. Wir sind unserem Ziel heute ein kleines Stück näher gekommen», sagte Reis mit glänzenden Augen.

Mit der von ihm verordneten Manndeckung nervten die Gäste die TSG-Profis. «Das machen sie, indem sie direkt auf den Füßen stehen», beklagte sich Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß. «Diese Leidenschaft, mit der wir schon die ganze Saison über auftreten, zeichnet uns aus», erklärte Sebastian Polter. Dabei tat sich im defensiven Mittelfeld auch Konstantinos Stafylidis hervor: Der Grieche ist noch bis zum Sommer von den Hoffenheimern ausgeliehen.

Zwei Wochen nach dem Becherwurfskandal im abgebrochenen Heimspiel gegen Mönchengladbach zeigte der VfL eine couragierte Vorstellung und dürfte auch Flick beeindruckt haben. Der Bundestrainer bekam zudem noch 88 Minuten Costa Ricas Abwehrspieler Cristian Gamboa auf Bochumer Seite zu Gesicht. Die Mittelamerikaner sind, wenn sie das Duell mit Neuseeland gewinnen, ebenso wie Japan und Spanien Deutschlands Gruppengegner bei der Wüsten-WM.

Von Ulrike John, dpa

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