Trainer Jürgen Klopp und Kostas Tsimikas feiern den Liverpooler Halbfinaleinzug. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jon Super/AP/dpa)

Jürgen Klopp war am Ende fast alles egal. Es gab nur eine Sache, die den Trainer des FC Liverpool nach dem 3:3 gegen Benfica Lissabon interessierte: Der Einzug ins Halbfinale der Champions League – auch wenn die Reds am Ende zittern mussten.

«Ich könnte nicht glücklicher sein», sagte der 54-Jährige nach der Partie bei DAZN. «Wenn der Tag irgendwann mal kommt, dass meine Mannschaft sich fürs Halbfinale qualifiziert und ich freue mich nicht, dann bitte schmiert mir eine.» Auch Pep Guardiola war am Ende froh, obwohl auch der Trainer von Manchester City in einer hitzigen Schlussphase bei Atlético Madrid (0:0) hatte bangen müssen.

Comeback:

Dank der Tore vom Ex-Leipziger Ibrahima Konaté (21. Minute) und vom Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (55./65.) lief an der Anfield Road eigentlich alles auf einen souveränen Erfolg hinaus. Schon das Hinspiel in Lissabon hatte Liverpool 3:1 gewonnen. Doch dann schlug Benfica zurück. Gonçalo Ramos (32.) war zunächst nur der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen, später trafen Roman Jaremtschuk (73.) und Darwin Núñez (82.). Kurz verstummte Anfield. Aber es reichte nicht mehr. «Die waren hier, um Spaß zu haben, das haben sie gehabt – trotzdem sind wir weiter. Und das ist cool», sagte Klopp.

Hitzig:

Auch in Madrid wurde es am Ende nochmal ganz schön hitzig: Rudelbildung, 13 Minuten Nachspielzeit, Gelb-Rot für Atlético-Verteidiger Felipe (90.+2) – der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hatte jede Menge Arbeit. «Wir wussten, dass es nicht leicht ist, hier zu spielen. Hier herrscht eine hitzige Stimmung», sagte City-Verteidiger John Stones. Dennoch steht auch die Mannschaft von Guardiola nach dem 1:0 im Hinspiel in der Runde der besten vier Teams und träumt nun vom erstmaligen Gewinn der Königsklasse.

Knackig:

Im Halbfinale trifft City nun auf Real Madrid. Die Halbfinals finden am 26/.27. April (Hinspiele) und 3./4. Mai (Rückspiele) statt. Guardiola war aber erst mal froh, die erste Hürde in der spanischen Hauptstadt genommen zu haben. «Dieser Gegner ist so stark. Alle Champions-League-Teams kommen hierher und leiden», sagte der Katalane. «Es ist wichtig, dass wir weitergekommen sind.»

Gefährlich:

Liverpool spielt in der nächsten Runde gegen Bayern-Bezwinger FC Villarreal. Unterschätzen wird Klopp die Spanier aber nicht. «Wer Bayern und Juventus rausschmeißt, der muss im Halbfinale stehen», sagte der ehemalige BVB-Coach. Und dann lobte er noch den Coach des kommenden Gegners: «Unai Emery ist so ein bisschen der König der Pokalwettbewerbe.»

Von Nils Bastek, dpa

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