Liverpool-Coach Jürgen Klopp ist seit 2015 Trainer an der Anflied Road. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Adam Davy/PA Wire/dpa)

Das Jahr für die Geschichtsbücher wird immer mehr zur Realität, und für die Fans des FC Liverpool gibt es womöglich noch ein riesiges Geschenk obendrauf.

Einen Tag nach dem beeindruckenden 2:0 (0:0) gegen den harmlosen Bayern-Bezwinger FC Villarreal berichteten mehrere englische Medien, dass Starcoach Jürgen Klopp womöglich doch über 2024 hinaus Trainer der Reds bleiben könnte. Es wäre das Signal für die entscheidenden Wochen auf dem Weg zum historischen Titel-Viererpack.

Klopp vor drittem Königsklassen-Finale mit den Reds

Klopp, der eigentlich für 2024 seinen Abschied an der Anfield Road angekündigt hatte, lässt das Titel-Gerede kalt. «Kurz vor’m Klo in die Hose gemacht, ist immer noch in die Hose gemacht. Deswegen ist das jetzt auch nicht so richtig nah dran, es hilft auch nicht», sagte der 54-Jährige am DAZN-Mikrofon. Die Bayern-Pleite in Villarreal ist dem Coach Warnung genug. «Es ist erst Halbzeit, nicht mehr, nicht weniger», sagte Klopp, dem das dritte Königsklassen-Finale mit Liverpool in fünf Jahren winkt.

Angesichts der souveränen Vorstellung müsste sich Villarreal aber schon erheblich steigern, um den Liverpool-Express Richtung Finale am 28. Mai in Paris noch zu stoppen. «Das war totale Dominanz. Das ist das beste Team, dass ich jemals in einem roten Trikot gesehen habe», schwärmte der frühere LFC-Stürmer und Nationalspieler Michael Owen bei BT Sport und traut dem Klopp-Team den großen Wurf zu. «Es ist eigentlich unmöglich, aber jetzt denkst du, es kann passieren. Die Art, wie sie spielen, ihr Glaube.»

Rio Ferdinand von Liverpool begeistert

Mit dieser Meinung steht Owen nicht alleine da. Sogar Rio Ferdinand, einst Starverteidiger vom Erzrivalen Manchester United, war begeistert: «Sie sind unerbittlich mit und ohne Ball. Es ist die Art und Weise, wie sie Teams unter Druck setzen, die Energie, der Einsatz, man staunt darüber.» Mit Blick auf das Quadrupel fügte Ferdinand hinzu: «Wenn sie es erreichen, sind sie unsterblich, sie stehen über jedem, der das Spiel in diesem Land gespielt hat.»

Erstmals in der ruhmreichen Vereinsgeschichte könnte Liverpool in einer Spielzeit gleich vier Trophäen abräumen. Den Liga-Pokal haben sie bereits gewonnen, im FA Cup ist das Finale gegen den FC Chelsea und Coach Thomas Tuchel erreicht, und in der Premier League liegt der LFC nur einen Punkt hinter dem Dauerrivalen Manchester City. «Ich kann überhaupt nicht über irgendwelche Titel nachdenken», sagte Klopp angesichts des dicht gedrängten Terminplans. «Wir versuchen durch die Situation zu kommen, so gut wie möglich.» Schon zum jetzigen Zeitpunkt sei es für ihn ohnehin «eine großartige Saison».

Klopp ist seit 2015 an der Anfield Road

Eigentlich viel zu schön, als dass es 2024 schon vorbei sein könnte. Nun soll es aber offenbar Signale von Klopp geben, dass er sich doch noch ein längeres Engagement vorstellen kann. Entsprechend will Liverpool Vertragsgespräche mit dem deutschen Starcoach aufnehmen.

Mike Gordon, der Präsident des amerikanischen Club-Eigentümers Fenway Sports Group, war am Mittwoch zum Spiel gegen Villarreal angereist. Der Geschäftsmann hatte bereits 2019 den letzten Vertrag mit Klopp ausgehandelt. Auch Mark Kosicke, der Berater des Erfolgstrainers, saß beim Spiel gegen die Spanier auf der Tribüne.

Klopp ist seit 2015 Trainer der Reds. In dieser Zeit hat er den Verein zurück an die europäische Spitze geführt. 2019 gewann er mit Liverpool die Champions League, 2020 die erste Meisterschaft nach 30 Jahren. Ein noch längeres Engagement des Kulttrainers wäre womöglich auch ein entscheidendes Kriterium für die beiden Starstürmer Mohamed Salah und Sadio Mané, ihre 2023 auslaufenden Verträge zu verlängern.

Von Stefan Tabeling, dpa

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