Für Trainer Felix Magath ist das Projekt Hertha BSC beendet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Für Felix Magath endet seine kurze Ära bei Hertha BSC mit der Bundesliga-Rettung.

«Das Projekt ist schon beendet», sagte der 68-Jährige kurz nach dem 2:0 im Relegations-Rückspiel beim Hamburger SV bei Sky. «Meine Aufgabe war, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist mit dem Schlusspfiff so gewesen.» Magaths Vertrag war bis zum Saisonende abgeschlossen worden, der Magier verabschiedet sich wieder in die Fußball-Rente.

Wer die Hertha in der Bundesliga als Trainer in bessere Zeiten führen soll, ist noch nicht klar. Als Kandidat gilt unter anderen der frühere Mainz-Coach Sandro Schwarz, der derzeit bei Dynamo Moskau engagiert ist und bisher trotz des Krieges in der Ukraine in Russland geblieben war.

Magath als Hoffnungsträger gekommen

Magath war Mitte März von Hertha-Gechäftsführer Fredi Bobic als letzter Hoffnungsträger nach Berlin geholt worden – die Hertha war auf den Abstiegsrang 17 abgerutscht. Zuvor war der einstige Meistercoach des FC Bayern und des VfL Wolfsburg fast zehn Jahre nicht auf der Bundesliga-Bühne präsent gewesen. Viele seiner großen Rettungstaten im Abstiegskampf unter anderen mit Eintracht Frankfurt oder dem VfB Stuttgart liegen noch deutlich länger zurück.

Tatsächlich hatte Magath mit seinen Methoden noch einmal Erfolg. Die Berliner gewannen nicht nur das erste Spiel unter Magath gegen 1899 Hoffenheim (3:0). Einer bitteren Derby-Pleite gegen Union Berlin (4:1) folgten Siege gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf vom FC Augsburg (1:0) und VfB Stuttgart.

Doch dann setzte eine fast schon unglaubliche Negativsträhne ein, begleitet von einem ungewöhnlichen Zweckpessimismus von Magath, der das Abrutschen auf den Relegationsrang förmlich herbeiredete. In Bielefeld (1:1), gegen Mainz 05 (1:2) und Borussia Dortmund (1:2) wurde der Klassenerhalt jeweils leichtfertig oder mit viel Pech verspielt. In der Relegation gegen den HSV kehrte der Erfolg gerade rechtzeitig wieder zurück.

Magath hatte in seinen Berliner Tagen immer mal wieder mit einem Verbleib kokettiert. Letztlich gab es aber doch keine Basis für eine längerfristige Zusammenarbeit. «Ich weiß, dass ich mir keine Gedanken um die Zukunft machen brauche, deshalb gehe ich gelassen», sagte Magath.

Von