Michael Meeske befürchtet, dass die Bundesliga den Anschluss verlieren könnte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa/Archivbild)

Geschäftsführer Michael Meeske vom VfL Wolfsburg sieht die Gefahr, dass die Fußball-Bundesliga in Zukunft viel Interesse bei jungen Menschen verlieren könnte, wenn sie sich nicht stärker für Themen wie Digitalisierung und moderne Stadionerlebnisse öffnet.

«Manchmal fehlen mir in unserer Branche der Mut zur Veränderung und die Bereitschaft zur ergebnisoffenen Diskussion», sagte der 50-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Viele Club-Vertreter würden sagen: «Lasst uns mal zurückschauen, wie es war, als alles noch nicht so überkommerzialisiert wirkte. Und dann lasst uns noch ein paar wertvolle Zutaten wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung dazu nehmen – dann haben wir das perfekte Fußball-Erlebnis», sagte Meeske.

Meeske warnt vor kleinerer Zielgruppe

Der Trend sei aber: «Kinder und Jugendliche schauen sich nicht mehr 90 Minuten nur ein Programm an. Kinder und Jugendliche haben mehr als nur ein Device in der Hand. Kinder und Jugendliche wollen nirgendwo hingehen, wo sie ihr Handy ablegen müssen.» Laut Meeske sollten Clubs zum Beispiel zulassen, «dass Zuschauer im Stadion selbst kurze Videos drehen und streamen».

Sollten die Proficlubs in Deutschland diese Entwicklungen nicht berücksichtigen, warnt Meeske: «Ein Fußball, der nur ein Angebot für Puristen sein will, wird auf Dauer ein Nischenthema werden und – so glaube ich – immer weniger massenkompatibel sein. Es wird immer eine Zielgruppe dafür geben, aber die wird immer kleiner werden.»

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