Franz Beckenbauer und Uwe Seeler spielten unter anderem bei den WM-Turnieren 1966 und 1970 zusammen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild)

Mit emotionalen Worten hat sich Franz Beckenbauer von der im Juli gestorbenen Hamburger Fußball-Legende Uwe Seeler verabschiedet.

«Mit Dir, mein Freund, in der deutschen Nationalmannschaft spielen zu dürfen, war mir, dem neun Jahre jüngeren, eine große Ehre», schrieb der 76 Jahre alte Weltmeister von 1974 in dem Brief, den das «Hamburger Abendblatt» veröffentlichte.

«Ich habe Dich schon beim Umziehen in der Kabine aus der Distanz respektvoll bewundert», berichtete er. «Deine Gedanken schienen schon vor der letzten Motivationsansprache des Bundestrainers auf dem Platz zu sein.» Die Worte von Bundestrainer Helmut Schön habe Seeler kaum noch aufgenommen. «Und wehe, wenn sich dann nach dem Anpfiff ein Kamerad Alibi-Fußball erlaubte. Da wurde der Hanseat Seeler richtig laut.» «Uwe, Uwe» zu rufen sei die die beste Art gewesen, «Deutschland, Deutschland» zu rufen.

Seeler war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren gestorben. Er wurde am vergangenen Donnerstag im Familienkreis beigesetzt. An diesem Mittwoch (14.00 Uhr/ARD und NDR) findet im Volksparkstadion für das größte Idol des Hamburger SV eine Trauerfeier mit zahlreichen Gästen – unter anderen Bundeskanzler Olaf Scholz – statt.

«Am Mittwoch gehört der Volkspark Dir ganz allein», schrieb Beckenbauer. «Da ehrt Fußball-Hamburg einen großen Deutschen und Menschen mit einer Trauerfeier.» Er selbst werde die Zeremonie aus gesundheitlichen Gründen nur am Fernseher verfolgen.

Der langjährige Kapitän und Präsident des FC Bayern München und Seeler spielten unter anderem bei den WM-Turnieren 1966 in England und 1970 in Mexiko zusammen. Er habe schon damals «eine ganz besondere Zuneigung» gespürt. Der Brief endet mit den Worten: «Lieber Uwe, dieser letzte Gruß kommt aus tiefstem Herzen: Du bleibst für immer unvergessen. Servus und Tschüs.»

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