Geht mit seiner Hodenkrebs-Erkrankung offen um: Marco Richter von Hertha BSC. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeeiren Stache/dpa)

Marco Richter will sich nach der erfolgreich verlaufenen Hodenkrebs-Behandlung kein Zeitlimit für eine Rückkehr in den Spielbetrieb bei Hertha BSC setzen.

Der 24-Jährige erklärte am Rande des Trainings des Fußball-Bundesligisten, dass er vorsichtig sei und von Tag zu Tag schaue, wie es ihm gehe. «Stand jetzt ist alles gut», betonte Richter. Alles sei aus seinem Körper raus.

Vor dem Trainingslager der Hertha Mitte Juni war bei Richter ein Hodentumor entdeckt worden. «Ich dachte, ich gucke mal kurz vorbei, weil es ein bisschen schmerzhafter geworden war», erzählte er. Tags darauf sei er bereits operiert worden. «Es ist alles gut verlaufen. Ich habe auch keine Schmerzen danach gehabt.» Viel Zeit zum Nachdenken habe er nicht gehabt, er wolle es aber auch gar nicht so aufleben lassen. «Das ist auch wichtig für den Kopf», meinte Richter.

Vorsorgeuntersuchungen: «Umso früher, umso besser»

Er muss nach eigenen Angaben alle drei, vier Monate eine MRT-Untersuchung machen lassen. Die Gefahr, dass noch mal etwas komme, sei aber gering. Das Training könne er immer weiter steigern, «solange die Narbe gut aussieht». Wenn alles so weiterlaufe, werde es nicht so lange dauern, sagte Richter.

Er bekräftigte, wie wichtig entsprechende Vorsorgeuntersuchungen seien. «Umso früher, umso besser», sagte er und nannte auch die Beispiele von Union Berlins Timo Baumgartl oder Borussia Dortmund Sébastien Haller.

Solche Erkrankungen seien früher öffentlich eher ein schwieriges Thema gewesen. Richter, Baumgartl und Haller gingen und gehen aber offen damit um. Und er glaube, dass sie mit ihrer Reichweite viele bewegt hätten, den Schritt zum Arzt zu wagen. «Ich hoffe, dass es bei manchen ein Umdenken bewirkt hat», sagte Stürmer Richter, der im August vergangenen Jahres vom FC Augsburg nach Berlin gewechselt war.

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