Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa (r) im Zweikampf mit Schalkes Maya Yoshida. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Der FC Schalke 04 präsentierte sich nach der Klatsche der Vorwoche besser, aber noch nicht gut genug. Der VfB Stuttgart brachte sich mit dem nächsten Platzverweis selbst um die große Chance.

Das Warten der beiden Traditionsclubs auf den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga geht weiter. Beim 1:1 (1:1) in der mit 47.500 Zuschauern ausverkauften Stuttgarter Arena boten sie eine in weiten Teilen zerfahrene Partie. In der Tabelle treten sie weiter auf der Stelle, nervös wird deshalb aber niemand.

Schröder und Kramer sehen gute Reaktion auf Union-Klatsche

«Wir spüren seit der ersten Sekunde in der Bundesliga den Druck von außen. Wir stellen uns dem Ganzen und sind ganz bei uns», sagte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder. Im kleinen Derby gegen den noch punktlosen VfL Bochum am kommenden Wochenende seien drei Zähler das ganz klare Ziel des Aufsteigers, betonte er. Auch aus Stuttgart hätte er nach der Gelb-Roten Karte gegen VfB-Verteidiger Josha Vagnoman in der 67. Minute gerne zwei Punkte mehr mitgenommen. In Summe sahen Schröder und Schalkes Trainer Frank Kramer aber «eine gute Reaktion» ihrer Mannschaft auf das 1:6 gegen Union Berlin.

Die Klatsche in der Woche zuvor sei ein «Niederschlag» gewesen, sagte Kramer. Insgesamt hätten die Gelsenkirchener im bisherigen Saisonverlauf aber gezeigt, «dass wir bundesligatauglich sind».

Matarazzo unzufrieden auf der Tribüne

Die Stuttgarter waren weniger angetan von der eigenen Leistung. Eine «ordentliche Anfangsphase» und ein «ordentliches Verhalten in Unterzahl» sah VfB-Coach Pellegrino Matarazzo von der Tribüne aus. «Alles dazwischen war einfach nicht ausreichend.» Es sei daher «ein Stück weit glücklich» gewesen, dass es beim 1:1 geblieben ist, befand er. Nach seiner Gelb-Roten Karte im vergangenen Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (0:0) hatte er die Partie nicht wie sonst von der Bank aus verfolgen dürfen. «Ungewöhnlich, nicht schön und auch stressig» sei das gewesen, berichtete Matarazzo. «Es war kein schönes Gefühl. Ich möchte das nicht nochmal erleben.»

Auch VfB-Sportdirektor Sven Mislintat war unzufrieden – mit der Leistung um das Schiedsrichter-Gespann um Florian Badstübner, aber auch mit der des eigenen Teams. «Wir haben kein gutes Spiel gemacht, kaum Fußball gespielt», stimmte Verteidiger Waldemar Anton ihm zu. Sorgen, dass sie in der Tabelle schon früh wieder unten rein rutschen könnten, machen sich die Stuttgarter eigenen Aussagen zufolge aber nicht. Weder Mislintat noch Anton oder Matarazzo. «Wir sind konkurrenzfähig, wenn wir Gas geben», betonte der Coach. Auch im schwierigen Auswärtsspiel beim Meister FC Bayern München am kommenden Samstag wolle man angreifen und «alles dafür tun, zu punkten».

Simon Terodde, einer der Stuttgarter Meisterhelden von 2017, hatte in der 21. Minute mit seinem ersten Saisontor die Führung des VfB durch Chris Führich (18.) gekontert. Schalkes Neuzugang Sepp van den Berg hatte beim Gegentor nicht gut ausgesehen und auch danach Probleme.

Die Schwaben hatten insgesamt etwas mehr vom Spiel, die Gäste aber die besseren Chancen – zwei davon am Ende durch Rodrigo Zalazar (89., 90.). Man habe sich nicht zu sehr locken lassen wollen, erklärte Trainer Kramer die zunächst noch etwas zögerlichen Offensivbemühungen der Schalker in Überzahl. Das Remis sei für ihn ein «Teilerfolg». Für mehr reicht es noch nicht – weder für Schalke noch für Stuttgart.

Von Christoph Lother, dpa

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