Die Spieler von Werder Bremen feiern das späte Tor zum 1:0 durch Niclas Füllkrug (2.v.l). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carmen Jaspersen/dpa)

Die Profis von Werder Bremen eilten nach dem Abpfiff zu Niclas Füllkrug und umarmten ihren Torjäger. Mit seinem Treffer in der 85. Minute sicherte der WM-Aspirant den Bremern am Freitag den 1:0 (0:0)-Sieg gegen Hertha BSC und sorgte damit für das Ende ihrer Negativserie.

Sein erstes Tor seit Anfang Oktober dürfte außerdem ein weiteres Argument für einen Sprung in den WM-Kader von Bundestrainer Hansi Flick gewesen sein. «Beim Füllkrug läuft es gerade. Dass der da auch noch hinten reinfällt», sagte Herthas Marco Richter bei DAZN. Was Richter meinte: Nach einer Flanke von Anthony Jung war Füllkrug aus mehr als elf Metern in die Luft gestiegen und hatte den Ball über Hertha-Torwart Christensen ins Tor geköpft. «So ein Abendspiel hier in Bremen kurz vor Schluss zu gewinnen, das ist schon besonders», freute sich Füllkrug selbst. Mit Blick auf eine mögliche Nominierung für die Weltmeisterschaft blieb der 29-Jährige zurückhaltend. «Ich versuche einfach, bei mir zu bleiben. Ich versuche einfach, meinen Job zu machen.»

Nach zuvor drei Liga-Partien ohne Sieg und Tor rückt Werder vorerst auf den sechsten Platz vor. Die Hertha steckt weiter im unteren Tabellenmittelfeld fest.

Wenn etwas nach vorne ging, dann über Füllkrug

Wenn in diesem schwachen Spiel vor 42.100 Zuschauern nach vorne etwas ging, dann über Füllkrug und Marvin Ducksch. Das Werder-Sturmduo wurde von der Hertha-Abwehr zwar die meiste Zeit gut unter Kontrolle gehalten. Konnte einer von beiden sich dann doch mal lösen, wurde es gleich gefährlich. Nach schöner Vorarbeit von Füllkrug schoss Ducksch (26.) aus spitzem Winkel knapp über das Tor. Fünf Minuten später versuchte es Füllkrug dann selbst mit einem Schlenzer, den Berlins Torhüter Oliver Christensen zur Ecke abwehren konnte.

Überhaupt Füllkrug: Wird er nun mit zur Weltmeisterschaft in Katar fliegen oder lässt Flick ihn zuhause? Weder Bremens Sportchef Frank Baumann noch der rotgesperrte Kapitän Marco Friedl wollten sich vor der Partie konkret dazu äußern. Im Spiel wurde der 29-Jährige dann nur selten auffällig – bis er kurz vor Schluss dann aber doch noch per Kopf zuschlug. Das dürfte auch Flick genau registriert haben.

Offensiv lief kaum etwas zusammen

Von der Hertha kam nicht viel. Bei beiden Teams haperte es oft am entscheidenden Pass in die Tiefe. Bei den Gästen kam hinzu, dass sie sich immer wieder individuelle Fehler gerade im Mittelfeld leisteten. Vor allem Suat Serdar machte im ersten Durchgang kein gutes Spiel. Mit seinen Ballverlusten oder Passfehlern lud der 25-Jährige die Bremer einige Male zu Kontern ein. Erschwerend kam beim Team von Trainer Sando Schwarz hinzu, dass Angreifer Stevan Jovetic schon nach gut einer halben Stunde angeschlagen raus musste. Halbwegs gefährlich wurde die Hertha erstmals in der 56. Minute, als Lukebakio flach vorbeischoss.

Ansonsten lief zumindest offensiv fast kaum etwas zusammen – bis Bremens Mitchell Weiser kurz vor dem Ende plötzlich frei vor Christensen stand. Nach einer flachen Hereingabe von Romano Schmid traf er den Ball aber nicht richtig. Umso besser machte es kurz vor Schluss dann aber Füllkrug.

Tobias Brinkmann und Nils Bastek, dpa

Von