Robin Knoche (l) schoss Union Berlin zum Sieg gegen Malmö. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Nach dem Heimsieg im Hochsicherheitsspiel ging es für die Spieler des 1. FC Union Berlin zum Jubel-Hüpfen zu den Fans: Nach einem hart erarbeiteten Geduldssieg gegen Malmö FF feierten sie ausgelassen mit ihrem Anhang das frühzeitig feststehende Überwintern im Europacup.

Im nach den Fan-Krawallen vor einer Woche brisanten Rückspiel gegen die Schweden kamen die Eisernen am Donnerstag in der Europa League im eigenen Stadion zu einem späten 1:0 (0:0)-Erfolg. Robin Knoche traf per Foulelfmeter in der 89. Minute zum verdienten und umjubelten Sieg. 

«Der Abend war so genial»

«Es spürt jeder im Stadion, dass es etwas Besonderes ist», sagte Unions Rani Khedira im TV-Sender Nitro. «Der Abend war so genial heute mit den Fans.» Dass die Berliner nun im Europapokal bleiben, «hört sich unglaublich an». Ähnlich sah es sein Kapitän Christopher Trimmel: «Ich bin mega-stolz.» 

Der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga ist im kontinentalen Wettbewerb von Platz drei in seiner Gruppe nicht mehr zu verdrängen und sicher in der K.o.-Phase der Conference League im Februar dabei. Für einen Verbleib in der Europa League muss noch Sporting Braga oder Saint-Gilloise in der Gruppe D überholt werden. In der Bundesliga steht für die Eisernen am Sonntag zunächst das Gipfeltreffen gegen den Tabellen-Vierten Borussia Dortmund an.

Strenge Sicherheitskontrollen

Viel Polizei vor dem Stadion, strenge Sicherheitskontrollen – die Pyro-Ausschreitungen beider Fan-Lager beim Hinspiel in Schweden vor einer Woche führten zu einer angespannten Atmosphäre. Sogar ein Hubschrauber kreiste über dem Stadion an der Alten Försterei. Im Malmö-Block wurden auch wieder einige Bengalos gezündet. Die Union-Anhänger – ganz friedlich – zogen mit dem Anpfiff ein überdimensionales Flugzeug als Choreografie auf. Weitere Europa-Reisen unbedingt erwünscht lautete die Botschaft an die Mannschaft. 

Sportlich war es auch kein Feuerwerk, das die Eisernen auf dem Rasen zunächst boten. Viel Geduld war gefragt gegen physisch robuste Gäste, die wie Union in einer taktisch soliden Ordnung wenig Risiko eingingen. Ein Schuss von Sheraldo Becker (18. Minute), eine freche Eckenvariante von Rani Khedira (25.), ein Kopfball von Jordan Sibatcheu (31.) und nochmal Becker (44.) mit einem Schuss über das Tor – Chancen gab es, richtig zwingend war keine davon. Trainer Urs Fischer meckerte am Spielfeldrand immer wieder vor sich hin.

Der Union-Coach dürfte in der Pause klarte Worte gewählt haben. Jedenfalls kamen die Eisernen mit erkennbar mehr Schwung auf den Rasen zurück. Der größere Offensivdrang zeigte Wirkung. Khedira (64.) traf von der Strafraumgrenze den Außenpfosten. Wenig später scheiterte Sibatcheu (65.) mit einem feinen Hackentrick an Malmö-Schlussmann Ismael Diawara.

Großer Aufreger für die Union-Fans war die von Referee Aleksandar Stavrev (Nordmazedonien) zurückgenommene Elfmeterentscheidung. Morten Thorsby  (70.) war von Martin Olsson aber tatsächlich nicht gefoult worden. Am Foul an Kevin Behrens gab es dann keine Zweifel. Knoche verwandelte sicher und sorgte für Jubel in der Alten Försterei. In der Nachspielzeit sah Malmös Emmanuel Lomotey wegen groben Foulspiels die Rote Karte. 

Von Arne Richter, dpa

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