Wolfsburgs Felix Nmecha köpft das Tor zum 1:0 gegen den VfL Bochum. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Felix Nmecha wischte die Sorgen der vergangenen Monate wortwörtlich weg. Mit beiden Händen fuhr der 22-Jährige bei seinem Torjubel für den VfL Wolfsburg Richtung Rasen.

«Ich mache immer weiter und versuche, dass mich Zeiten wie im letzten Jahr, als ich nicht so viel gespielt habe, nicht runterbringen», sagte der Doppeltorschütze nach dem 4:0 (2:0) gegen den VfL Bochum. Seit Sommer vergangenen Jahres spielt der zwei Jahre jüngere Bruder von Lukas Nmecha bei den Wölfen – getroffen hat er in der Fußball-Bundesliga erst jetzt, das aber gleich zweimal.

«Ich gebe jeden Tag mein Bestes», sagte der U21-Nationalspieler. «Dieses Timing heute von Gott war perfekt.» Er sei «natürlich sehr glücklich, die beiden Tore zu machen». In der vergangenen Saison hatte sich der gebürtige Hamburger mit einigen Blessuren und Verletzungen herumschlagen müssen. Am Samstag lief er wieder einmal mit seinem Bruder gemeinsam in der Startformation der Wölfe auf.

Lob vom Coach

«Er hat sich körperlich gesteigert», lobte Trainer Niko Kovac. «Er kam nie in den Rhythmus. Er hat auf verschiedenen Positionen gespielt, jetzt spielt er im Mittelfeld und man sieht seine technischen Fähigkeiten.» Der Trainer beschrieb Nmecha als «Jungen, der immer wieder arbeiten möchte. Im Moment bin ich sehr zufrieden mit seiner Leistung.».

Nmecha hatte in der 27. Minute für die Führung der Niedersachsen gesorgt, per Kopf krönte er in der 58. Minute seinen Auftritt. Zudem trafen vor 24.037 Zuschauern Ridle Baku (35.) und der eingewechselte Jonas Wind (80.). «Das war ein echt guter Tag», sagte Nmecha, der von Maximilian Arnold jeweils per Freistoß die Vorlagen bekommen hatte. «Er hat es super gemacht, der Felix, ist super reingegangen, hat Top-Tore erzielt», sagte dieser.

Harmlose Bochumer

Den zuletzt verbesserten Bochumern gelang dagegen wenig. «Wenn du es dem Gegner so einfach machst in der Bundesliga, dann hast du keine Chance», sagte Innenverteidiger Dominique Heintz. VfL-Trainer Thomas Letsch äußerte: «Man muss auch von der immensen Qualität beim Gegner reden. Das geht mir etwas unter. Natürlich waren wir heute chancenlos, aber wir haben auch gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt.»

Bochum hatte zuletzt im DFB-Pokal beim SV Elversberg (2:1) und überraschend in der Liga 2:1 gegen Tabellenführer Union Berlin gewonnen. Das dabei gewonnene Selbstbewusstsein war jedoch nicht erkennbar. Die Niedersachsen bestimmten gegen schwache Gäste die Partie und beendeten das sechste Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

«Unterm Strich bin ich sehr froh und glücklich und möchte meiner Mannschaft zu einer außerordentlich guten Leistung gratulieren», sagte Kovac. «Ich finde, wir haben über 90 Minuten eine sehr reife Leistung gezeigt.»

Felix Schröder

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