Bayer-Trainer Gerardo Seoane gestikuliert an der Seitenlinie. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Luis Vieira/AP/dpa)

Was die nächste Niederlage nun für Trainer Gerardo Seoane bedeutet, wollte keiner von den Bossen beantworten. Bayer Leverkusens Clubchef Fernando Carro redete nach seinen zuletzt offensiven Aussagen in der Nacht lieber nicht öffentlich. Auch Sportchef Simon Rolfes hielt sich nach dem 0:2 in der Champions League beim FC Porto erst mal bedeckt.

Und so sprach nur der kurz vor dem Aus stehende Seoane selbst. Die drängendste Frage konnte der Schweizer aber auch nicht beantworten: War’s das jetzt für ihn? Oder bekommt er noch sein Job-Endspiel am Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Schalke?

«Jetzt gilt es, sofort wieder den Blick nach vorne zu richten, die positiven Dinge mitzunehmen», sagte der 43-Jährige. Was hätte er auch sonst sagen sollen? Er wird zu dem Zeitpunkt ja selbst nicht mal gewusst haben, wie es für ihn weitergeht. Ob es für ihn weitergeht. So blieb ihm unmittelbar nach dem nächsten Rückschlag nur die sportliche Analyse der Niederlage im Estádio do Dragão.

Seoane sprach von einer «ganz anderen Leistung» als beim 0:4-Debakel am vergangenen Freitag beim FC Bayern. «Ich finde, dass wir für die Situation, in der wir sind, sehr viele Chancen kreiert haben, für die du dich auch belohnen musst.» Tat Bayer aber nicht.

Gerüchte um Seoane-Nachfolge

Vor allem im ersten Durchgang hätte die Werkself treffen müssen. Erst wurde ein Tor von Callum Hudson-Odoi (15.) jedoch aberkannt, weil Robert Andrich im Mittelfeld vorher ein Foul begangen hatte. Kurz vor der Pause verschoss Patrik Schick (45.) dann einen Elfmeter. «Es ist schwer zu erklären, warum wir dieses Spiel verloren haben», sagte Hudson-Odoi. «Wir haben gut gespielt und hatten unsere Chancen, aber am Ende fahren wir mit Nichts nach Hause.» Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass Bayer nach der Pause immer schwächer wurde. Wegen der parallelen 0:2-Niederlage von Atlético Madrid in Brügge wurde so ein großer Schritt Richtung Achtelfinale verpasst.

Seoane war im Anschluss der einzige von den Verantwortlichen, von dem es dazu Kommentare gab. Und praktisch gleichzeitig tauchten erste Gerüchte auf, wer sein Nachfolger in Leverkusen werden könnte. Laut eines Berichts des US-Fernsehsenders ESPN gilt der frühere Bayern-Profi Xabi Alonso als Favorit. Auch dazu gab es kein Statement von Rolfes oder Carro. Das könnte sich erst im Verlauf des Mittwochs noch ändern.

Nils Bastek und Holger Schmidt, dpa

Von