Leverkusens Kerem Demirbay (l-r), Mitchel Bakker, Amine Adli und Adam Hlozek bedanken sich nach der Partie bei den Fans. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Das positive Erlebnis im letzten Champions-League-Gruppenspiel ordnete Robert Andrich sachlich ein und richtete den Blick bereits auf das kommende Wochenende.

«Ich glaube schon, dass jedem von uns bewusst ist, dass man Sonntag etwas ganz anderes vor uns liegt», sagte der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen nach dem 0:0 gegen den FC Brügge, durch das sich die Rheinländer zumindest den internationalen Trostpreis sicherten. Nachdem das Königsklassen-Aus bereits feststand, genügte der Punkt, um im Februar in der Zwischenrunde der Europa League weiterzuspielen. Am Wochenende geht es gegen Bundesliga-Spitzenreiter Union Berlin – Andrichs Ex-Club.

«Jetzt haben wir das Ziel erreicht. Jetzt haben wir noch drei Spiele bis zur WM-Pause, und da wollen wir jetzt noch so viele Punkte wie möglich holen», sagte der 28-Jährige. Die benötigt Bayer 04 auch dringend, um an Weihnachten nicht auf einem Abstiegsplatz zu stehen. Aktuell liegt Leverkusen auf Relegationsrang 16.

Bislang eine verkorkste Saison

Fußballerisch gab das Heimspiel gegen Brügge wenig Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Wende in der bislang so verkorksten Saison. Zwar stellte Trainer Xabi Alonso drei Tage nach dem 0:2 gegen RB Leipzig zurecht fest: «Aus defensiver Sicht war es eine Verbesserung.» Offensiv, wo in der Vergangenheit Bayers Stärken lagen, klappte auch gegen die Belgier aber wenig.

Die Kreativität, die Schnelligkeit und die Torgefahr vergangener Tage sind Bayer irgendwie abhandengekommen – obwohl die dafür zuständigen Spieler wie Moussa Diaby, Patrik Schick oder Kerem Demirbay immer noch da sind. «In den Räumen genau zu spielen: Das fehlt uns häufig, um gefährlich zu werden», nannte Andrich als einen Erklärungsansatz für fehlende Angriffspower.

Carro: Weiterkommen ein positives Erlebnis

Spieler und Funktionäre hoffen nun auf einen positiven Effekt des internationalen Überwinterns, das auch dank der Hilfe des FC Porto gelang, der Atlético Madrid 2:1 besiegte. «Auch wenn wir das Spiel nicht gewonnen haben, ist das Weiterkommen ein positives Erlebnis», sagte Geschäftsführer Fernando Carro. «Ich glaube, für die Moral ist das schon extrem wichtig.»

Laut Andrich weiß das Team um den Ernst der Lage, und die Einstellung stimmt. «Es geht immer darum, dass du alles raushaust, dass du machst, dass du tust. Das sieht man die letzten Spiele bei der Mannschaft», sagte er. «Und dann erarbeiten wir uns auch wieder das Glück.»

Thomas Eßer, dpa

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