Dortmunds Torwart Gregor Kobel (l) und Julian Brandt nach dem Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Bei Borussia Dortmund ist der Betriebsfrieden zum Start in die lange Winterpause empfindlich gestört.

Der spielerische Offenbarungseid beim 2:4 (2:3) in Mönchengladbach und der damit verbundene vorläufige Abschied aus den Spitzenrängen der Fußball-Bundesliga schlug allen Beteiligten mächtig aufs Gemüt. «Das ist weit von unserem Anspruch entfernt. Es ist klar, dass uns das ein paar unruhige Wochen bescheren wird», kommentierte Sportdirektor Sebastian Kehl. Nicht minder deprimiert klang Nationalspieler Julian Brandt: «Das ist extrem schweres Gepäck. Es tut sehr weh, wenn man vor der Winterpause verliert. Das ist für mich Kategorie selbst schuld, komplettes Unvermögen.»

Zwei Auswärtsniederlagen in Wolfsburg (0:2) und in Mönchengladbach binnen vier Tagen brachten den BVB um einen versöhnlichen Abschluss der ersten Saisonperiode. Bis zum Bundesliga-Restart des Revierclubs am 22. Januar wird jeder Blick auf die Tabelle Unbehagen bereiten. Auch Fußball-Lehrer Edin Terzic machte aus seinem Frust keinen Hehl: «Man verzweifelt nicht, aber man ist halt sehr enttäuscht. Wir starten nicht bei null, sondern bei Minus.»

BVB-Sportdirektor sieht großen Handlungsbedarf

Von der Aufbruchstimmung im vergangenen Sommer mit der Cheftrainer-Rückkehr von Terzic ist nach 15 Spieltagen mit mehr Schatten als Licht wenig geblieben. Nach bereits sechs Niederlagen steht der BVB sechs Punkte schlechter da als unter der Regie von Terzic-Vorgänger Marco Rose zum gleichen Zeitpunkt der vorigen Saison. Sportdirektor Kehl sieht großen Handlungsbedarf: «Wir werden das intern schonungslos analysieren und müssen wieder angreifen. Es gibt einige Themen, an denen wir arbeiten müssen.»

Mit den Gegentoren durch Jonas Hofmann (4.), Ramy Bensebaini (26.), Marcus Thuram (30.) und Kouadio Koné (46.) vor 54.042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park war der nur in der ersten Halbzeit gleichwertige BVB noch gut bedient. Anders als bei Terzic kam bei seinem Gladbacher Kollegen Daniel Farke Vorfreude auf die spielfreie Zeit auf: «Es fühlt sich gut an, mit solch einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen. Für uns war es ein Top-Abend. Das war Werbung für den Fußball.»

Heinz Büse, dpa

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