Stuttgarts Serhou Guirassy jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Naouirou Ahamada (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Nach seinem Lucky Punch in allerletzter Sekunde stürmte Konstantinos Mavropanos völlig losgelöst auf die Fankurve des VfB Stuttgart zu. Mit seinem Tor in der achten Minute der Nachspielzeit hat der Grieche den Schwaben den 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Hertha BSC gesichert.

«Es war immer der Glaube da, dass wir das Tor machen können», sagte Stuttgarts Interimstrainer Michael Wimmer bei Sky. «Ich habe irgendwie das Gefühl gehabt, dass der Dinos zum Kopfball kommt. Dass es dann tatsächlich klappt mit dem 2:1, da sind wir natürlich überschwänglich und glücklich.»

Die Hertha dagegen war bedient. «Das Spiel dauert bis zum Ende. Ich bin wirklich sehr sauer, sehr sauer», sagte Mittelfeldspieler Jean-Paul Boetius. Der VfB war durch Serhou Guirassy (4. Minute) früh in Führung gegangen. Dodi Lukebakio ließ die Berliner aber lange von zumindest einem Zähler träumen (19.). Doch dann schlug Mavropanos nach einer Ecke von Borna Sosa in der Nachspielzeit zu. Die Stuttgarter verlassen durch den Sieg den Abstiegsrelegationsplatz, der Blick der Hertha geht weiter nach unten.

Der VfB schaffte es, diesmal selbst zuzuschlagen

Kurz zuvor hatte der VfB noch einen Schreckmoment verkraften müssen: nach einem schmerzhaften Kopfballduell mit Ivan Sunjic wurde Kapitän Wataru Endo nach langer Behandlung mit der Trage vom Platz gebracht.

Beide Mannschaften stehen weiterhin im unteren Tabellendrittel, Stuttgart mit 14 Punkten und Hertha mit elf. Was aber auch unter Wimmer beim VfB zuletzt ein Problem blieb, war die Anfälligkeit in der Anfangsviertelstunde. Schon acht Gegentore kassierte der VfB in diesem Zeitraum.

Gegen die Hertha fehlte nicht viel und ein neunter früher Gegentreffer wäre dazugekommen. Lukebakios missglückte Szene war jedoch der einzige Wackler in der Anfangsphase. Und anders als in vielen zurückliegenden Partien schaffte es der VfB diesmal, selbst zuzuschlagen. Nach einem Pass von Tiago Tomás, der im dritten Spiel nacheinander an einem Treffer beteiligt war, tauchte Guirassy vor Hertha-Keeper Oliver Christensen auf und traf.

Es war ein kampfbetontes Spiel

Beide Mannschaften begegneten sich in einer intensiven Partie auf Augenhöhe. Ein solches Spiel hatte Gäste-Coach Sandro Schwarz, der keine Veränderungen im Vergleich zum 2:3 gegen den FC Bayern München vornahm, auch prophezeit. «Das wird ein kampfbetontes Spiel. Wir müssen gut verteidigen und unsere Chancen nutzen», hatte er gesagt.

Und seine Mannschaft nutzte eine der wenigen Gelegenheiten. Weil Silas das 2:0 verpasste, gelang Lukebakio der Ausgleich. Borna Sosa verlor Flankengeber Jonjoe Kenny aus den Augen und Waldemar Anton den Torschützen. Beinahe hätte die Hertha das Spiel noch vor der Pause gedreht. Abwehrspieler Hiroki Ito, der als einer von drei frischen Spielern in die Startelf gerückt war, rettete beim Kopfball von Lucas Tousart auf der Linie.

Wimmers Plan, die Fans mitzunehmen und mit Wucht nach vorne zu spielen, ging über weite Strecken auf. «So stelle ich mir unseren Fußball vor», sagte der 42-Jährige, über dessen Zukunft während der WM-Pause entschieden werden soll. Allerdings nutzten Silas und Tiago Tomás zu selten die Tempovorteile gegen die Hertha-Defensive. Dennoch reichte es noch zum Sieg – weil Mavropanos in letzter Sekunde per Kopf zuschlug.

Maximilian Wendl und Nils Bastek, dpa

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