Japans Spieler stehen nach dem entscheidenden Elfmeter auf dem Platz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thanassis Stavrakis/AP/dpa)

Ein gerührter Hajime Moriyasu verneigte sich vor Japans treuen Fußball-Fans, die einheimischen Journalisten verabschiedeten den Trainer später mit lautstarkem Applaus: Japan hat zum dritten Mal innerhalb von zwölf Jahren auf dramatische Art und Weise das Viertelfinale bei der WM verpasst.

Nach einem Elfmeter-K.o. gegen Paraguay 2010 und einer verspielten 2:0-Führung gegen Belgien 2018 erwischte es Moriyasus Elf diesmal wieder vom Punkt: Beim 1:3 nach Elfmeterschießen gegen Kroatien lösten die vergebenen Versuche von Takumi Minamino, Kaoru Mitoma und Maya Yoshida große Ernüchterung aus.

«Das ist eine riesige Enttäuschung. Wir haben Deutschland und Spanien besiegt, das war eine großartige Leistung. Wir wollten unter die letzten Acht, das haben wir nicht geschafft. Das ist enttäuschend», sagte Stuttgarts Wataru Endo nach dem Krimi gegen den WM-Zweiten von 2018. Japans Führung durch Daizen Maeda war am Ende wertlos, weil erst Ivan Perisic ausglich und dann Kroatiens Schlussmann Dominik Livakovic mit gleich drei parierten Elfmetern zum Helden wurde. «Ich glaube, Kroatiens Torhüter war einfach großartig», gestand Moriyasu.

«Ich entschuldige mich, dass wir die Menschen dieses neue Szenario im Viertelfinale nicht erleben lassen konnten», sagte Flügelspieler Junya Ito. «Mir hat alles in diesem Spiel gefehlt. Wir müssen hart arbeiten, um bei der nächsten WM mehr gewinnen zu können», sagte Stürmer Mitoma, der nach dem Ausscheiden Tränen vergoss.

Moriyasu stolz

Trotz des verfehlten WM-Ziels äußerte der 54 Jahre alte Trainer Stolz auf seine Mannschaft, die mit den 2:1-Siegen über die Ex-Champions Spanien und Deutschland weltweit Aufsehen erregt hatte. «Wir haben das Viertelfinale nicht erreicht und konnten diesen Meilenstein nicht setzen. Aber wir haben gegen Spanien und Deutschland gewonnen, das sind ehemalige Weltmeister. Japan kann große Siege auf der Weltbühne einfahren», sagte Moriyasu. Man habe mit dem Team um Frankfurts Daichi Kamada und VfB-Profi Endo «eine neue Ära begründet».

Von