Lothar Matthäus kritisiert den DFB. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Lothar Matthäus hat nach dem Vorrunden-Aus der Fußball-Nationalmannschaft Kritik am DFB, Oliver Bierhoff und den Spielern geübt. Trotz einiger Turnierfehler von Hansi Flick spricht sich Deutschlands Rekord-Nationalspieler für einen Verbleib des Bundestrainers im Amt aus.

«Hansi zieht die richtigen Schlüsse und ist für mich der richtige Mann für 2024», sagte der 61-jährige Matthäus bei «Bild TV» mit Blick auf die Heim-EM 2024. So lange läuft auch Flicks Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

«Ich glaube, dass die Mannschaft großes Vertrauen hat zu Hansi Flick», sagte Matthäus. Allerdings müsse der Bundestrainer, mit dem er befreundet ist, «strenger und härter» werden im Umgang auch mit den Nationalspielern. Matthäus erinnerte zudem an Franz Beckenbauer, der bei seinem ersten Turnier, der WM 1986, auch nicht fehlerfrei gewesen sei, aber vier Jahre später mit dem DFB-Team in Italien Weltmeister geworden war. in Mexiko 1986 war die Nationalelf aber ins Finale gekommen und nicht wie nun in Katar früh ausgeschieden.

Diskussion um «One Love»-Binde

Matthäus wirft dem DFB vor, die Debatte um die vom Weltverband FIFA verbotene «One Love»-Binde nicht in den Griff bekommen zu haben. «Der DFB hat es fahrlässig verpasst, rechtzeitig eine klare Entscheidung zu fällen, damit der Fußball im Fokus stehen kann», schrieb er in einem Beitrag für die «Bild am Sonntag».

Auch Bierhoff wurde von Matthäus kritisiert. Der DFB-Direktor stehe zu Recht in der Kritik, schließlich stimmten die Ergebnisse seit fünf Jahren nicht mehr. «Also muss man fragen, ob er noch der Richtige ist! Natürlich liegt es auch in seiner Verantwortung, dass das Binden-Thema eskalierte.» Es müsse sich etwas ändern in Bierhoffs Aufgabenbereich. 

Matthäus beklagte «ein Schlaraffenland für die Spieler» durch eine DFB-Rundumversorgung bei Turnieren. Man müsse heraus aus der «Komfortzone». Die Mannschaft sei zudem im Umgang «zu brav» zueinander. Zu Flick sieht Matthäus 18 Monate vor der Heim-EM «auch keine bessere, verfügbare Alternative». Der 57-Jährige wisse, dass er in Katar Fehler gemacht habe. «Hansi ist selbstkritisch genug, um aus seinen Fehlern zu lernen.»

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