Hat mit seinen Leistungen das Interesse des FC Bayern München geweckt: Gladbachs Torwart Yann Sommer (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carmen Jaspersen/dpa)

Die von Borussia Mönchengladbach verkündete Absage für einen Winter-Wechsel von Yann Sommer zum FC Bayern verkompliziert die Torwart-Problematik des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Allerdings streichen die Münchner Verantwortlichen dem Vernehmen nach Gladbachs Nummer eins nicht von ihrer Kandidatenliste als Ersatz für den nach einem Beinbruch langfristig ausfallenden Kapitän Manuel Neuer. Das Basta aus Mönchengladbach wird im Münchner Trainingslager in Katar eher als Teil des Transferpokers gewertet. 

«Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt», hatte Sportdirektor Roland Virkus der «Rheinischen Post» gesagt. Der 34 Jahre alte Sommer wiederum soll einem Wechsel zugeneigt sein. Sein Vertrag bei der Borussia läuft am Saisonende aus. Aktuell könnte Gladbach noch eine Ablösesumme erzielen. Im Raum steht eine Summe im einstelligen Millionenbereich. Zudem müsste Gladbach einen Ersatz für Sommer finden.

Ulreich ist der aktuelle Neuer-Ersatz

Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte sich am Samstag in Doha geäußert, allerdings bevor die Virkus-Aussage öffentlich wurde. «Ich spreche ungerne über Spieler von anderen Clubs, das ist bekannt», sagte Salihamidzic angesprochen auf Sommer. «Das Thema Torwart beschäftigt uns natürlich. Die Verletzung von Manuel hat uns hart getroffen, das ist doch klar. Wir werden aber jetzt unsere Arbeit machen, Optionen checken und dann irgendwann eine Entscheidung treffen.»

Eine Möglichkeit wäre, den an die AS Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel vorzeitig nach München zurückzuholen. Für den 26-Jährigen müssten die Bayern aber aktuell eine Ablösesumme bezahlen, obwohl er bei ihnen bis 30. Juni 2023 unter Vertrag steht. Salihamidzic sagte zur Option Nübel: «Wir haben eine sehr gute Kommunikation zwischen uns, ihm und seinem Management gehabt.» 

Der Münchner Torwart-Poker könnte noch einige Zeit dauern, auch wenn die Bundesliga bereits am 20. Januar für die Bayern mit der Partie beim Tabellendritten RB Leipzig weitergeht. «Die Transfermarktperiode geht bis zum 31. Januar. Bis dahin werden wir entweder etwas machen oder nicht», sagte Salihamidzic. Im Trainingslager ist Sven Ulreich der aktuelle Neuer-Ersatz. Daneben verfügen die Bayern ohne den ausgeliehenen Nübel aber nur noch über unerfahrene Nachwuchstorhüter. Ohne neuen Top-Torwart erscheint den Bayern-Bossen das Risiko zu groß, mit dieser Besetzung die hohen Saisonziele erreichen zu können. 

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