Die Bayern haben die Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Die späte Zitterpartie in Stuttgart und die Rückkehr an die Bundesliga-Tabellenspitze hakten die Bayern ziemlich schnell ab. Ohne Glanz hatten sich die Münchner mit einem 2:1 (1:0) beim abstiegsbedrohten VfB für den Europapokal-Hit gegen Paris Saint-Germain eingestimmt, der Jubel fiel danach eher geschäftsmäßig aus.

Wegen des besseren Torverhältnisses zog der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder an der punktgleichen Borussia aus Dortmund vorbei auf Platz eins. Verteidiger Matthijs de Ligt (39. Minute) und Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting (62.) erzielten vor 47.800 Zuschauern die Tore für die Münchner. 

Der VfB stimmt den FCB auf PSG ein

Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen PSG am Mittwoch werden sie sich aber steigern müssen. «Wir hatten es eigentlich schon ganz gut im Griff, auch wenn es keine Glanzleistung war. Dafür waren wir zu wenig effektiv», sagte Bayerns Thomas Müller bei Sky. 

Der VfB bleibt zwar auf Platz 15, hat aber genau wie das neue Schlusslicht VfL Bochum nur 19 Punkte. Der Treffer von Juan José Perea in der 88. Minute kam für die Hausherren zu spät. «Wir haben auf Augenhöhe mit den Bayern gespielt, da ist man natürlich enttäuscht, dass es nicht für den Punkt reicht», sagte VfB-Profi Waldemar Anton. 

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann beorderte mit Blick auf den Königsklassen-Kracher den französischen Innenverteidiger Dayot Upamecano schon in Stuttgart zurück in die Startelf. Dessen Landsmann Benjamin Pavard, der am Mittwoch wegen einer Sperre fehlen wird, musste auf die Bank. Doch an entspanntes Einspielen für PSG war zunächst nicht zu denken.

Der VfB, der mit dem 1:2 beim FC Schalke 04 eine Woche zuvor einen heftigen Rückschlag im Abstiegskampf erlitten hatte, begann forsch und versuchte, die Münchner schon in deren Hälfte unter Druck zu setzen. Ein Weitschuss von Hiroki Ito, der statt des gesperrten Borna Sosa auf der linken Abwehrseite der Gastgeber auflief, flog knapp rechts am Bayern-Tor vorbei (17.).

De Ligt trifft aus der zweiten Reihe

Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich der Rekordmeister dann mehr Ballbesitz und eine gewisse Dominanz. Dann stand de Ligt gleich zweimal im Blickpunkt – erst hinten, dann vorne. Nachdem sein Torhüter Yann Sommer ein Luftduell gegen Konstantinos Mavropanos verloren hatte, rettete der Bayern-Verteidiger auf der Linie (37.). 

Kurz später zog er aus der zweiten Reihe einfach mal ab – und traf. VfB-Torwart Fabian Bredlow sah den verdeckten Flachschuss des Niederländers womöglich erst spät, machte beim zweiten Saisontor des Nationalspielers aber keine gute Figur. «Ich muss ihn natürlich trotzdem halten, das steht fest. Komisch geflogen, nehme ich trotzdem auf meine Kappe», räumte Bredlow ein.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde die Partie kurz unterbrochen, weil im Gäste-Fanblock Pyrotechnik abgebrannt worden war. Zuvor hatten auch die VfB-Anhänger schon reichlich gezündelt. Auf dem Rasen gab’s den nächsten Hingucker nach gut einer Stunde: Eine vom sehr auffälligen Jamal Musiala initiierte Kombination über drei Stationen vollendete Choupo-Moting zum 2:0. In den Tagen vor der Partie hatte der Kameruner seinen Vertrag bei den Bayern bis Mitte 2024 verlängert – und zahlte das Vertrauen gleich mit einem weiteren Treffer zurück.

Es war das 100. Bundesliga-Auswärtstor der Münchner gegen Stuttgart. Sie sind der erste Club, der diese Marke in der Bundesliga bei einem Gegner erreichte. Lange sah es danach aus, als wäre die Partie damit entschieden. Doch Pereas Kopfballtor ließ die Bayern zum Schluss noch einmal mächtig zittern. «Wir müssen es noch seriöser zu Ende spielen, dann ist das Spiel schneller beendet», urteilte Coach Nagelsmann.

Christoph Lother, dpa

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