Kurz vor dem Eröffnungsspiel gegen Norwegen macht die frühere Auswahltrainerin Inka Grings den Schweizer Fußballfans wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Heim-EM. «Von außen Dinge zu beurteilen, ist nicht einfach. Aber natürlich bekomme ich einiges mit und kann sagen: Es rumort im Team», erklärte die frühere deutsche Nationalstürmerin in einem Interview des «Redaktionsnetzwerks Deutschland». Nach der Auftaktpartie an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Basel trifft die Schweiz in Gruppe A noch auf Island und Finnland.
«Die Vorbereitung lief nicht optimal, die Ergebnisse waren alles andere als zufriedenstellend», monierte die 46 Jahre alte Grings. Unter anderem hatte die Nati einen viel debattierten Test gegen die U15-Junioren des FC Luzern mit 1:7 verloren. Die Nations-League-Gruppe beendete das Team mit lediglich zwei Punkten aus sechs Spielen als Letzter – noch hinter den EM-Gegnern Norwegen und Island.
«Keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Turnier»
«Dazu viele Verletzte und angeschlagene Spielerinnen. Das sind keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Turnier. Meine Hoffnung ist, dass das Publikum das Team tragen und nicht hemmen wird», sagte Grings. Die EM-Rekordtorschützin hatte die Schweizerinnen von Januar bis November 2023 trainiert, in dieser Zeit aber nur einen Sieg aus 14 Spielen geholt.
In die Heim-EM gehen die Gastgeberinnen mit der erfahrenen Pia Sundhage, die bereits die Auswahlteams ihres Heimatlandes Schweden, der USA und Brasiliens trainierte. Die 65-Jährige sei zwar eine erfolgreiche Trainerin, «doch die Zeichen stehen nicht auf Euphorie und Erfolg», meinte Grings.
Grings über Kritik an Sundhage: «Das ist unprofessionell»
Unter anderem hatte Sundhage Vorwürfe zurückweisen müssen, sie lasse zu hart trainieren. «Unabhängig davon, ob es stimmt, finde ich es ungünstig, wenn der Unmut der Spielerinnen über die Öffentlichkeit nach außen getragen wird», kritisierte Grings. «Das ist unprofessionell. Solche Dinge gehören intern besprochen.»