St. Pauli holt Kaars – Magdeburg mit Anzeige nach Mail-Eklat
Magdeburgs Stürmer Martijn Kaars wechselt zum FC St. Pauli. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silas Schueller/DeFodi Images/dpa)

Begleitet von einem kuriosen Zwischenfall wechselt Stürmer Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg zum Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli. Beide Clubs meldeten den Transfer am Abend als perfekt, über die Ablösemodalitäten vereinbarten sie Stillschweigen. Der Wechsel war zuvor offenbar auch wegen einer heimlich fotografierten E-Mail veröffentlicht worden. Der Club aus Sachsen-Anhalt beklagte in einem Statement auf der Club-Homepage unlautere Mittel. Laut FCM geht es um eine Mail an Sportchef Otmar Schork. 

«Der 1. FC Magdeburg ist zutiefst empört darüber», teilte der Zweitligist mit. Und er erklärte, dass das Foto «einer E-Mail ohne Einverständnis und von außen durch ein Fenster» aufgenommen worden sei. Das Fenster sei durch eine fast komplett heruntergelassene Jalousie verdunkelt gewesen. Danach wurde das Bild verbreitet. 

FCM erstattet Anzeige

«Wir stellen uns ernsthaft die Frage, welche Formen die Effekthascherei mittlerweile angenommen hat. Offensichtlich wird bewusst in Kauf genommen, Persönlichkeitsrechte zu verletzen, um kurzfristige Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese Entwicklung kritisieren wir aufs Schärfste», schrieben die Magdeburger, die zugleich Anzeige bei der Polizei erstattet haben. 

Wie das «Hamburger Abendblatt» berichtete, ließ Schork offenbar am Rande des Regionalliga-Spiels seines U23-Teams gegen den BFC Dynamo (4:3) einen Laptop aufgeklappt. Mehrere FCM-Anhänger fotografierten diesen unerlaubt ab und machten somit ein mögliches Angebot des Kiez-Clubs für den niederländischen Stürmer Kaars öffentlich. Der FC St. Pauli, der am Freitag (20.30 Uhr/Sky) beim Stadtrivalen Hamburger SV spielt, wollte sich auf dpa-Anfrage dazu nicht äußern.

Der 26 Jahre alte Kaars hatte in der vergangenen Saison für die Magdeburger 19 Tore erzielt und sechs weitere vorbereitet. «Gefährlich im Abschluss, dazu stark im defensiven Verhalten und Pressing – diese Kombination passt optimal zu unserer Spielidee», lobte St. Paulis Trainer Alexander Blessin den Neuzugang.

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