Hertha stoppt Hannover und die Krise
Hertha BSC feiert den ersten Saisonsieg in der 2. Liga. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Hertha BSC hat mit großem Kampf aus dem Krisenmodus gefunden und die Siegesserie von Hannover 96 gestoppt. Die Berliner feierten mit dem 3:0 (0:0)-Sieg beim Tabellenführer aus Niedersachsen ihren ersten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga und sprangen aus der Abstiegszone.

Marten Winkler (51. Minute) mit dem ersten Hertha-Pflichtspieltor nach 442 Minuten, Dawid Kownacki (69.) mit seinem ersten Tor für die Berliner und Luca Schuler (90. +2) trafen vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena. Hannover, das nur die erste Halbzeit dominierte, holte nach bislang vier Siegen erstmals keinen Zähler, bleibt aber Tabellenführer.

Überschattet wurde die Partie von einem Notarzt-Einsatz im Berliner Fanblock, weshalb beide Fangruppen in der zweiten Halbzeit für längere Zeit auf Anfeuerungen verzichteten. Hertha-Profi Toni Leistner berichtete nach dem Abpfiff im TV-Sender Sky unter Berufung auf Aussagen von Hertha-Fans, dass eine Person habe reanimiert werden müssen.

Eichhorn sorgt für Bestmarke

96-Coach Christian Titz schickte seine zuletzt siegreiche Startelf ins Rennen. Bei der zuvor chronisch verunsicherten Hertha wechselte Trainer Stefan Leitl bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte nicht nur drei Mal, sondern auch gleich das System.

Vor der neuen defensiven Viererkette durfte dabei auch Kennet Eichhorn ran, der mit 16 Jahren und 48 Tagen nun der jüngste Startelf-Spieler der Zweitliga-Historie ist.

Der Teenager stand solide und hätte mit ein bisschen mehr Mut in der zweiten Halbzeit einen Konter krönen können. Zunächst musste er aber mit ansehen, dass Hannover zu leicht zu Chancen kam. Hertha-Schlussmann Tjark Ernst rettete früh gegen Jannik Rochelt (4.) und Benedikt Pichler (10.).

Als Ernst schon geschlagen war, klärte Winkler (39.) per Kopfball auf der Linie. Die Berliner hatten in der ersten Halbzeit nur eine Chance: Fabian Reese (21.) versuchte es wieder einmal ohne Fortune aus der Distanz.

Hannover setzte seinen Sorglos-Modus bei großen Chancen fort. Wieder war Ernst gegen Mustapha Bundu (50.) zur Stelle. Im Gegenzug nutzte Winkler die erste gefährliche Strafraumsituation der Berliner zur da noch schmeichelhaften Führung. Als Kownacki nachlegte, hatte Hannover keine Antwort mehr. Schuler sorgte mit dem Kontertor in der Nachspielzeit für den Endstand.

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