Spaniens Salma Paralluelo (r) feiert mit ihren Teamkolleginnen nach einem Tor ihrer Mannschaft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Abbie Parr/AP/dpa)

Weltfußballerin Alexia Putellas (29), Jungstar Salma Paralluelo (19) & Co. haben Spanien mit dem Erreichen des WM-Finales in Australien endgültig in einen kollektiven Fußball-Rausch versetzt.

Es herrsche vor dem Finale am Sonntag gegen England ein wahres Fieber, stellte der Radiosender Cadena Ser fest. Stadtverwaltungen kündigen überall im Lande die Aufstellung von Großleinwänden an. «Wir haben bereits Geschichte geschrieben», sagte die 33 Jahre alte Stürmerin Jenni Hermoso im Interview der Fachzeitung «Marca».

In den Cafés in Madrid ist der für viele überraschende Einzug der La Roja ins WM-Finale von Sydney schon seit Tagen eines der Hauptthemen, wenn nicht das Hauptthema. Unter denjenigen, die sich riesig freuen, ist auch Vicente del Bosque, der die Männer 2010 als Trainer zum ersten WM-Titel führte. «Ich bin sehr glücklich. Das macht unseren Fußball noch größer», sagte er dem Fachblatt «AS».

Hermoso: «Wir kennen England sehr gut»

In der Hauptstadt sollen allein vier Großleinwände das Endspiel in einer Mehrzweckhalle zeigen. Die 6000 Eintrittskarten sollen im Netz kostenlos verteilt werden. Wegen der großen Nachfrage darf jede Person aber nur höchstens vier bestellen. Dort soll es auch eine Fanzone geben. Außerdem werde man den Cibeles-Brunnen im Zentrum Madrids in der Nacht auf Sonntag mit den spanischen Farben Rot und Gelb anstrahlen, teilte das Rathaus mit.

Hermoso hat bereits davon geträumt, dass Spanien Weltmeister wird. «Hoffentlich wird dieser Traum auch Realität», sagte sie «Marca». Den Titelgewinn will sie zwar nicht versprechen, sagte aber: «Wir kennen England sehr gut.»

Im Interview mit der Zeitung «Sport» sagte Verbandschef Luis Rubiales derweil, dass der Erfolg von Hermoso, Putellas & Co. nicht von ungefähr komme: «Als ich vor fünf Jahren kam, wurden weniger als drei Millionen Euro für den Frauenfußball ausgegeben. Jetzt sind wir bei 27. (…) Diese Mädchen hatten praktisch keine Rechte, als sie anfingen zu spielen. Man dachte noch, Fußball sei ein Männersport. Sie durchbrechen jetzt diese Betondecke und wir müssen ihnen danken. Sie sind alle ein Vorbild für die Gesellschaft.»

Von