«Nie wieder Wittmann»: Hoffenheim-Fans wettern gegen Berater
Fans zeigen ihren Unmut gegenüber Spielerberater Wittmann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Auch nach dem Urteil des Landgerichts Heidelberg kehrt im Zwist zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und Spielerberater Roger Wittmann keine Ruhe ein. Beim Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern (1:4) tauchte Wittmann am Samstag – nur einen Tag nach der Aufhebung des vom Fußball-Bundesligisten verhängte Stadionverbot – direkt wieder in der Arena auf.

Plakate und Gesänge gegen Berater

Die Fans reagierten zornig und zeigten ihren Unmut gegenüber dem Berater, der sich mit dem Bundesliga-Club aus dem Kraichgau im Clinch befindet. «Nie wieder Wittmann in Hoffenheim!», stand in schwarzer Schrift auf hunderten weißen Plakaten, die Fans vor dem Duell mit dem Serienmeister aus München in die Höhe hielten. In lauten Gesängen legten die Anhänger dem 65 Jahre alten Unternehmer nahe, sich in Sinsheim nicht mehr zu zeigen.

Die 3. Zivilkammer des Landgerichts Heidelberg hatte am Freitagmorgen entschieden, dass die Stadionverbote und die Einschränkungen für Wittmann und einem weiteren Berater bei der von der Agentur Rogon gemieteten Loge unzulässig seien. 

Ein solches Hausverbot setze einen «hinreichenden Grund» voraus, wenn die Räumlichkeiten – wie im Stadion – für die Öffentlichkeit zugänglich seien. Die von Hoffenheim angeführten angeblichen Beleidigungen und Drohungen durch Wittmann reichten dafür nicht aus, hieß es. Zudem lägen sie bereits Monate zurück und seien seither nicht wiederholt worden.

Auch Hopp im Stadion

Dem Duo war darüber hinaus der Zutritt zum Trainingszentrum der TSG verwehrt worden. Dieses Verbot bleibt bestehen. Hierfür sei kein besonderer Grund notwendig, urteilte das Gericht.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Beide Seiten können innerhalb eines Monats Berufung beim Oberlandesgericht Karlsruhe einlegen. Die TSG erklärte bereits, die schriftlichen Urteilsbegründungen sorgfältig prüfen und anschließend über das weitere Vorgehen entscheiden zu wollen. Wittmann gilt als Vertrauter von Mäzen Dietmar Hopp, der das 1:4 gegen den FC Bayern ebenfalls live im Stadion sah.

Von