Polanski vor Beförderung – «Wenn Rouven sprechen will …»
Borussia feiert den ersten Heimsieg der Saison. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Eugen Polanski lächelte die Fragen souverän weg. Mit dem dritten Pflichtspiel-Sieg in Serie hat der «Bis-auf-Weiteres-Trainer» von Borussia Mönchengladbach eine perfekte Bewerbung für eine langfristige Beschäftigung eingereicht. Mit einem Derbysieg für das Prestige und dem Einzug in die nächste Pokalrunde für die Vereinskasse sammelte der 39-Jährige zusätzliche Argumente. Die Fans sorgten nach dem euphorischen 3:1-Erfolg gegen den 1. FC Köln für großartige Stimmung im tosenden Borussia-Park und bejubelten ihren Coach. 

Polanski bleibt in der Angelegenheit völlig cool. «Ich bin da völlig entspannt. Wenn sie davon überzeugt sind, so wie ich, dass wir gute Arbeit leisten und auf dem richtigen Weg sind, dann wird es so kommen», sagte Polanski und betonte: «Ich habe ja einen Vertrag, es ist ja nicht so, dass ich hier für Nüsse arbeite».

Polanski hat das Borussen-Gen

Es gibt keine Zweifel, dass Polanski seine gute Arbeit im Borussia-Park fortsetzen wird. Er hat wie viele seiner auch erfolgreichen Vorgänger das Borussen-Gen eines ehemaligen Gladbach-Spielers wie früher Jupp Heynckes, Bernd Krauss, Ewald Lienen, Rainer Bonhof oder Horst Köppel in sich. Die Fans lieben ihn, die Spieler loben ihn, die Vereinsführung vertraut ihm. Die Frage ist eigentlich nicht, ob Polanski Trainer bleibt, sondern wann diese Entscheidung verkündet wird.

Der neue Sportchef Rouven Schröder deutete eine baldige Entscheidung an. «Wir haben jetzt in der Länderspielpause zwei schöne lange Wochen und auch sehr viel Zeit zum Sprechen. Es ist sicher eine Möglichkeit, dass wenn man Gespräche führt, sie auch zu einem guten Abschluss kommen», erklärte Schröder. Polanski ist da ganz entspannt. «Wenn Rouven sagt, wir sprechen – ich habe Zeit», sagte er. Bis zum nächsten Spiel beim 1. FC Heidenheim wird die Personalie wohl eingetütet sein.

Auch Neuhaus belebt das Gladbacher Spiel

Der Trainer, der den Job seit acht Spielen macht, hat natürlich einen großen Anteil am Aufschwung. «Es hat sich viel zum Positiven unter ihm geändert. Man sieht es auf dem Platz», befand Neuzugang Kevin Diks, der mit seinem verwandelten Strafstoß im Derby seinen ersten Bundesligatreffer erzielte. 

Auch die Personalentscheidungen des Trainers sitzen. Florian Neuhaus ist wieder komplett im Team integriert und spielt eine wichtige Rolle als einer der besten Kicker im Team. Auch die Rückkehr von Franck Honorat sorgt für einen Aufschwung im Angriff. Mit Tim Kleindienst, der seinen Vertrag gerade bis 2029 verlängert hat, und Robin Hack kommen weitere offensive Spieler zurück. «Da sieht man mal, was für einen Kader wir haben. Als ich gekommen bin, habe ich gedacht, dass die Jungs gar nicht wissen, wie gut sie sind», sagte Rouven Schröder.

Bei aller Euphorie und dem rasanten Aufstieg aus dem Tabellenkeller darf man nicht vergessen, dass die Partie gegen den 1. FC Köln auch anders laufen kann. Ohne die VAR-Eingriffe hätten die Gladbacher zwei Elfmeter nicht bekommen, da Schiedsrichter Deniz Aytekin auf dem Platz eine andere Entscheidung getroffen hatte. «Da haben wir auch Spielglück gehabt», gab Schröder zu. Die Kölner waren jedenfalls bedient. «Die Dramaturgie war heute nicht auf unserer Seite», erklärte FC-Coach Lukas Kwasniok.

Von Morten Ritter, dpa

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