Hertha-Chef über Proteste: «Fußballkultur aufrechterhalten»
Auch die Fans von Hertha BSC haben ihren Unmut geäußert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Hertha-Geschäftsführer Peter Görlich will die Belange der Fußball-Fans gegen die geplanten Sicherheitsmaßnahmen der Politik in deutschen Stadien unterstützen. «In der Demokratie ist das letzte Wort nie gesprochen. Also dürfen sie sich auch artikulieren, solange das respektvoll abläuft. Sie haben Kritik geübt, das dürfen sie», sagte der 58-Jährige nach der Partie des Zweitligisten gegen Eintracht Braunschweig über die Proteste der Fans.

Im Berliner Olympiastadion stellten beide Fanlager in den ersten zwölf Spielminuten die Gesänge und Anfeuerungen ein. Genauso soll es an diesem Wochenende auch in den anderen Stadien laufen. «Wir haben erlebt, was wir nicht wollen, die ersten zwölf Minuten. Das ist genau das, was wir eigentlich nicht als Fußballkultur verstehen», sagte Görlich.

Hertha im Austausch mit DFB und Politik

«Wir arbeiten sehr intensiv daran, dass wir unseren Einfluss geltend machen können», sagte der Geschäftsführer über Herthas Vorgehen. Am Freitag waren DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zu Besuch. «Das sind schon Themen, die wir gemeinsam mit denen machen, wo wir unseren Einfluss auch geltend machen und uns auch tatsächlich dahin positionieren, dass wir die Fußballkultur in der eigentlichen Form beibehalten wollen», sagte Görlich.

Über das Thema Stadionsicherheit wird vom 3. bis 5. Dezember bei der Herbsttagung der Innenministerkonferenz in Bremen diskutiert. Im Gespräch sind unter anderem personalisierte Tickets bei Fußballspielen und eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien. Die organisierten Fans in Deutschland wehren sich dagegen. Jeder einzelne Verein wisse, dass er auf seine Fans angewiesen sei, sagte Görlich.

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