Plant vorerst nicht langfristig: U21-Nationalcoach Stefan Kuntz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Die große Frage nach seiner Zukunft begleitete Stefan Kuntz auch zum Start ins nächste U21-Abenteuer.

Ob er seinen neuen Jahrgang bis zur angepeilten EM-Endrunde 2023 begleiten wird, ließ der Nationalcoach vor dem Qualifikationsauftakt offen – an seiner «wahnsinnigen Lust» auf die neue Herausforderung ändert das aber nichts. «Es ist natürlich wieder total aufregend und total spannend», sagte der 58-Jährige vor dem Duell mit San Marino am Donnerstag (19.00 Uhr/ProSieben Maxx) über sein Team mit 17 potenziellen Debütanten, darunter dem Dortmunder Mega-Talent Youssoufa Moukoko.

Kuntz lässt Zukunft offen

Bis zur nächsten EM 2023 in Georgien und Rumänien läuft Kuntz‘ Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund. Planen will der Coach aber erst einmal nur die kommenden Monate. «Ich glaube, dass ich bis zum Jahresende einfach diese Länderspiele mache und dann diese Zeit und Ruhe brauche und natürlich ein paar Gespräche, um dann auch selber für mich zu wissen, was ist das Richtige», sagte Kuntz. Über die Zukunft des Ex-Stürmers, der zwischenzeitlich auch als Bundestrainer gehandelt worden war, wurde zuletzt immer wieder spekuliert.

Hinter dem Coach, der mit der U21 mit den Titeln 2017 und 2021 und der Finalteilnahme 2019 große Erfolge feierte, liegen spannende Monate. Auf seinen zweiten U21-Titel im Juni folgte im August das Vorrunden-Aus bei Olympia in Tokio. «Die Zeit zum Abschalten war kurz», sagte Kuntz. Auch wenn der Akku noch nicht wieder ganz voll sei, geht der Europameister-Coach die Mission Titelverteidigung voller Motivation an. «Das bedeutet nicht, dass wir minder energievoll die Jungs trainieren werden», kündigte er an.

«Sehr viel Freude da»

Sein neu zusammengewürfeltes Team, in dem die Europameister Jonathan Burkardt vom FSV Mainz 05 und Lars Lukas Mai von Werder Bremen sowie der Stuttgarter Roberto Massimo und der Bremer Jean-Manuel Mbom die einzigen mit U21-Erfahrung sind, empfingen Kuntz und sein Trainerteam im italienischen Rimini bestens gelaunt. «Es ist sehr viel Freude da, einen neuen Jahrgang zu begleiten», sagte Kuntz. Die jüngsten Erfolge seien «keine Garantie, dass es so weitergeht», mahnte der Coach. Ihn reize «auch so ein bisschen dieses Ungewisse, findest du wieder den Zugang zu den Köpfen, findest du den Zugang zu den Spielern.»

Die ersten Hürden in der EM-Qualifikation in San Marino und mit dem anschließenden Auswärtsspiel in Lettland (7. September) sollten allerdings machbar sein. «Natürlich wollen wir auch zweimal gewinnen», sagte Kuntz, der sich von seinen Jungs aber erst einmal «die Einstellung zum Fußball, Einsatz und Laufbereitschaft» wünscht. Weitere Gegner in der Gruppe sind dann Polen, Israel und Ungarn.

«Klar geht man mit breiter Brust da rein, wir sind Titelverteidiger», kündigte der Bremer Mai vor dem Start der Qualifikation an. Ziel sei es, als Team zusammenzufinden und sich zu entwickeln. Kuntz will sich über mögliche Startschwierigkeiten beim neuen Jahrgang jedenfalls noch keine Sorgen machen. «Ich weiß, dass das auch bei den letzten drei Jahrgängen der Fall war», berichtete der erfahrene Coach schmunzelnd. «Von daher beunruhigt mich das Gefühl noch gar nicht.»

Von Miriam Schmidt und Christian Kunz, dpa

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