Hansi Flick hat ein gewichtiges Wort bei der Besetzung des U21-Trainerpostens mitzureden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Nach dem Wechsel von Stefan Kuntz in die Türkei will DFB-Direktor Oliver Bierhoff die Nachfolge auf dem Trainerposten der deutschen U21-Junioren zeitnah regeln.

Der neue Juniorencoach soll das Team schon in den nächsten EM-Qualifikationspartien gegen Israel am 7. Oktober und fünf Tage später in Ungarn betreuen. «So viel Zeit haben wir nicht», sagte Bierhoff am Rande des 25-Jahr-Treffens der deutschen Fußball-Europameister von 1996 im Europapark im badischen Rust: «An eine Interimslösung ist jetzt nicht gedacht.»

Neben verbandsinternen Lösungen schloss Bierhoff (53) auf Nachfrage auch eine externe wie Ex-Nationalspieler Miroslav Klose nicht aus. Der Weltmeister von 2014 war in der vergangenen Saison beim FC Bayern München Co-Trainer von Hansi Flick. Der 43-Jährige strebt aber nach jüngsten Aussagen eher seinen ersten Job als Chefcoach in der Bundesliga oder der 2. Liga an.

Flicks Meinung wichtig

Bei der U21-Entscheidung hat wiederum Bundestrainer Flick ein maßgebliches Mitspracherecht, wie Bierhoff verriet. Dieses sei sogar vertraglich verankert. «Du wirst es nicht gegen Hansi durchsetzen, auf keinen Fall», sagte Bierhoff deutlich. Schon an diesem Dienstag will der Direktor Nationalmannschaften in Frankfurt mit Flick sowie dem Sportlichen Leiter Joti Chatzialexiou und Meikel Schönweitz, dem Cheftrainer für die U-Teams, die Situation erörtern.

Der 58-jährige Kuntz hatte am Montag in Istanbul einen Vertrag für drei Jahre als türkischer Nationaltrainer unterschrieben. Er soll die türkische Auswahl zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar führen. Kuntz war der erfolgreichste U21-Coach in der Geschichte des DFB, der ihm trotz eines Vertrages bis 2023 die Freigabe erteilt hatte. Der Ex-Nationalspieler führte die wichtigste deutsche Nachwuchsmannschaft in drei EM-Endspiele und gewann 2017 und 2021 jeweils den Titel.

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