Gladbachs Matchwinner gegen Bielefeld: Kapitän Lars Stindl. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Mit den taktischen Kniffen des Trainers und dem Torinstinkt des Kapitäns hat Borussia Mönchengladbach den Fehlstart in der Fußball-Bundesliga korrigiert und für Erleichterung und Emotionen gesorgt.

«Wir haben schwierige Zeiten durchgemacht und es war einfach eine Freude, dass wieder so viele Menschen hier waren. Und dann so ein Tor aus vollem Lauf zum 1:0 zu schießen in dem Stadion, mit diesem Verein und diesen Jungs – das sind einfach ganz tolle Momente und das ist auch in meinem Alter noch ein unglaubliches Gefühl, das sich lohnt, immer wieder zu erleben», sagte Matchwinner Lars Stindl nach dem 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Arminia Bielefeld und dem damit ersten Saisonsieg.

«Das ist seine Klasse»

«Das ist seine Klasse, dass er da ist, wenn man ihn braucht», befand Borussias neuer Chefcoach Adi Hütter. Die beiden Treffer seines Kapitäns zum 1:0 (35. Minute) und 2:1 (69.) haben die Gladbacher in die Spur gebracht und dem Trainer den sehnsüchtig erwarteten ersten Sieg beschert. «Das ist ein Befreiungsschlag für uns», sagte der Trainer.

Nach dem ersten Treffer jubelte Stindl ausgelassen mit der Borussia-Fahne. «Das war ein Tor nicht nur von mir, sondern von uns allen für Borussia», sagte der 33-Jährige, der schon in der vergangenen Saison Gladbachs bester Torschütze war. « Er ist genau zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle und sorgt für die entscheidenden Situationen», sagte Mitspieler und Torhüter Yann Sommer.

In einem lange Zeit offenen Spiel nach dem Ausgleich durch Masaya Okugawa (45.+3) setzte Denis Zakaria in der 72. Minute den Schlusspunkt und sorgte damit für große Erleichterung beim Trainer. Ausgerechnet Zakaria, den der Club eigentlich verkaufen wollte. «Er ist ja wie ein Sohn für mich. Ich hatte ihn schon als 18-Jährigen in Bern», sagte Hütter.

Trainer setzt richtige Akzente

Der Trainer selbst sorgte mit seiner taktischen Umstellung auf Dreierkette und den beiden 18 Jahre alten Außenspielern Joe Scally und Luca Netz sowie der Einwechslung von Patrick Herrmann für die richtigen Akzente. Mit Herrmann kam der Sieg. Kurz nach seiner Einwechslung sorgte der Flügelspieler mit zwei Assists für die Entscheidung. «Ich glaube, dass uns die Einwechslungen ganz gut getan haben», befand der Trainer. Nach all dem Druck und der Erleichterung erklärte Hütter auch, warum er sich so über diesen Sieg gefreut habe. «In diesem Stadion habe ich selten gewonnen», sagte der frühere Coach von Eintracht Frankfurt.

Von Morten Ritter, dpa

Von