In Köln ausgebildet, in Leverkusen zum Nationalspieler gereift: Florian Wirtz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Trainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln ärgert sich noch über den Abgang von Florian Wirtz zum rheinischen Bundesliga-Rivalen Bayer Leverkusen im Januar 2020. Man dürfe nicht von «unglücklichen Umständen» sprechen.

«Er wurde in unserem Kölner Nachwuchsleistungszentrum über einen langen Zeitraum sehr, sehr gut ausgebildet. Und es gab mal ein Agreement zwischen Köln, Leverkusen und Mönchengladbach, dass man sich im Nachwuchs gegenseitig keine Spieler abwirbt», sagte Baumgart (49) vor der Partie gegen Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» und schob nach: «Das wurde aufgekündigt. Daran sehen wir, in was für einem Geschäft wir uns bewegen.»

Wirtz war im Januar 2020 als eines der größten deutschen Fußball-Talente von Köln zu Leverkusen gewechselt. Der Wechsel hatte für kontroverse Diskussionen und beim FC für eine gewisse Verstimmung gesorgt. Die drei rheinischen Clubs inklusive Borussia Mönchengladbach hatten 2001 ein Agreement geschlossen, sich gegenseitig keine Talente abzuwerben. Dieses habe im betreffenden Fall aber nicht gegolten, weil Wirtz‘ Vertrag ausgelaufen sei und er in Leverkusen einen Profi-Vertrag erhalten habe, argumentierte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes später.

Bei Leverkusen entwickelte sich Wirtz erst zum Bundesliga- und dann zum deutschen Nationalspieler. «Der 1. FC Köln hat vielleicht an der einen oder anderen Stelle nicht schnell genug reagiert, aber auf der anderen Seite müssen wir sagen, dass da eine Menge Geld geflossen ist. Da sind wir einfach nicht in der Lage, mitzuhalten», sagte Baumgart. «Das ist Fakt. Der Verein dort gehört ja zum Betrieb. Köln und Leverkusen arbeiten unter verschiedenen Voraussetzungen, die großen Einfluss darauf haben, wie so etwas läuft.»

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