Mats Hummels wird wohl erneut nicht für das DFB-Team nominiert werden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Gab es doch nur ein kurzes EM-Comeback von Mats Hummels im Nationaltrikot? Bundestrainer Hansi Flick wird auf den Abwehrchef von Borussia Dortmund in den WM-Qualifikationsspielen der Fußball-Nationalmannschaft gegen Rumänien und Nordmazedonien erneut verzichten.

Das berichtete der «Kicker» vor der offiziellen Bekanntgabe des DFB-Aufgebotes am Freitag. Der Mönchengladbacher Matthias Ginter soll nach einer überstandenen Corona-Infektion ebenfalls nicht in den Elitekreis zurückkehren.

Flick hatte den 32-jährigen Hummels beim 1:0 der Borussia gegen Sporting Lissabon in der Champions League noch einmal live im Dortmunder Stadion beobachtet. Der Weltmeister von 2014 hatte die ersten drei Länderspiele unter Flick verpasst, nachdem er wegen Patellasehnenproblemen, die ihn schon während der EM im Sommer geplagt hatten, in der Saisonvorbereitung kaum trainieren konnte.

Keine «Grundsatzentscheidung»

Mit Blick auf eine Berufung von Hummels im Oktober hielt sich Flick schon damals zurück. «Da müssen wir abwarten. Ich bin im Austausch mit Mats, und wir müssen schauen, wie seine Genesung verläuft», hatte Flick bei der Kadernominierung vor den September-Partien gesagt.

Hummels ist inzwischen wieder im Wettkampfrhythmus – und trotzdem hat sich die Situation beim Nationalteam verändert. Flicks Verzicht auf den Routinier soll nicht als «Grundsatzentscheidung» zu verstehen sein, wie der in der Causa gut informierte «Kicker» schreibt. Hummels, der von Bundestrainer Joachim Löw ebenso wie Thomas Müller für die EM reaktiviert worden war, stehe «bei entsprechender Form und Konstanz die Tür weiter offen», berichtete das Fachmagazin.

Flick soll Hummels bereits informiert haben. Der Chefcoach will beim zweiten Lehrgang unter seiner Leitung weitgehend auf die Spieler des Neun-Punkte-Starts gegen Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0) bauen. Im Abwehrzentrum konnten sich der wiedererstarkte Münchner Niklas Süle und Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger vom FC Chelsea empfehlen. «Sie machen das sehr gut», lobte Flick das Innenverteidiger-Duo explizit nach dem gelungenen Neubeginn.

Auch Ginter nicht dabei

Hummels muss ebenso wie EM-Stammkraft Ginter in eine Warteschleife. Der Bundestrainer setzt aktuell auf andere Defensivkräfte wie etwa Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), der bei seiner Rückkehr ins DFB-Team mit körperlicher Fitness und Verlässlichkeit überzeugt hatte. «Ich kann auch mal einen rausheben», sagte Flick zum 25 Jahre alten Kehrer, der dreimal in der Startelf zum Einsatz gekommen war.

Der vielseitige Verteidiger könnte nun erneut links aushelfen, da Robin Gosens in Hamburg und Skopje ausfallen dürfte. Der Profi von Atalanta Bergamo verletzte sich in der Champions League beim 1:0 gegen Bern am rechten Oberschenkel. Es sei wohl etwas im Muskel gerissen, sagte Trainer Gian Piero Gasperini. Gosens hatte sich ohne Fremdeinwirkung verletzt und war nach einer Behandlung unter Tränen und gestützt von den Ärzten in die Kabine gehumpelt.

Adeyemi empfiehlt sich

Flick muss bereits die verletzten Ilkay Gündogan (Manchester City) und Machmoud Dahoud aus seinen Planungen streichen. Dafür gilt die Rückkehr von Torwart Marc-André ter Stegen nach einer Knie-Operation als sicher. Am Mittwochabend konnte sich Flick zudem als Tribünengast von der Topform seines Bayern-Blocks überzeugen. Beim 5:0 gegen Dynamo Kiew standen gleich sieben Nationalspieler in der Startelf, Youngster Jamal Musiala wurde als Nummer acht eingewechselt.

Während des Spiels durfte sich Flick in der Allianz Arena auch noch an zwei Einblendungen auf der Anzeigetafel erfreuen: Dort leuchtete zweimal der Name Karim Adeyemi auf. Der 19 Jahre alte Stürmer, der beim Schützenfest gegen Armenien in Stuttgart beim Länderspieldebüt gleich zu den Torschützen gezählt hatte, erzielte beide Tore für Red Bull Salzburg beim 2:1-Heimsieg gegen Lille OSC. Adeyemi dürfte anders als Hummels am Freitag auf Flicks Namensliste auftauchen.

Von Klaus Bergmann und Manuel Schwarz, dpa

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