Zufriedene Bundestrainerin: Martina Voss-Tecklenburg (M) feiert mit ihren Spielerinnen den Sieg gegen Israel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fabian Strauch/dpa)

Die Frage nach dem schönsten Tor überforderte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg etwas.

«Das muss ich tatsächlich nochmal anschauen, das waren wirklich zu viel», meinte die 53-Jährige nach dem 7:0 (4:0) der deutschen Fußballerinnen gegen Israel lächelnd. Eher unterfordert gewesen wäre das DFB-Team am Dienstagabend in Essen, wenn es sich im vierten WM-Qualifikationsspiel nicht selbst immer wieder nach vorne getrieben hätte. Der Torreigen tat der Mannschaft nach dem so mühevollen 1:0 im Hinspiel in Petach Tikva sichtlich gut.

«Das ist jetzt alles fein»

«Wie die Mannschaft mit der berechtigten Kritik umgegangen ist, das ist zufriedenstellend», sagte Voss-Tecklenburg nach dem Abpfiff und bilanzierte: «Das ist jetzt alles fein, wir sind Gruppenerster, haben eine Menge Tore geschossen.» Genau genommen bisher 20 bei vier Qualifikationssiegen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland. Weiter geht es am 26. November in Braunschweig gegen die Türkei und am 30. November in Faro gegen Portugal.

Mit vielen Flanken, konsequentem Nachrücken und so manchem präzisen Pass durch die Mitte knackte Deutschland die Gegenwehr der Gäste schnell. Vor nur 1814 Zuschauern trafen die gerade erst 19 Jahre alte gewordene Hoffenheimerin Jule Brand (20./45. Minute), die starke Kapitänin Sara Däbritz von Paris Saint-Germain (26.), Laura Freigang von Eintracht Frankfurt (42.), Lina Magull vom FC Bayern (56.), Tabea Waßmuth (71.) und Felicitas Rauch (78./beide VfL Wolfsburg) gegen den 71. der FIFA-Weltrangliste. «Ich finde es cool, wenn so viele Torschützinnen dabei sind. Da beschwert sich keiner», sagte Freigang.

Indem Voss-Tecklenburg in der Startformation gleich sechs Wechsel vornahm, heizte sie auch den Konkurrenzkampf vor der Europameisterschaft im nächsten Juli in England weiter an. Gerade im Mittelfeld und Angriff drängen sich beim Olympiasieger von 2016 viele Asse. Man könne sich vorstellen, prophezeite die Bundestrainerin bei 23 EM-Teilnehmerinnen, «was das für eine Challenge wird».

«Das spricht für unseren Kader, dass wir enormen Konkurrenzdruck haben», sagte Däbritz. Die 26-Jährige und ihre Kolleginnen schauen am Donnerstagabend gespannt nach Manchester: Da werden in Anwesenheit auch von Voss-Tecklenburg die EM-Gruppenspiele ausgelost. Deutschland ist in Topf eins ebenso gesetzt wie Gastgeber England, Titelverteidiger Niederlande und Frankreich.

Von Ulrike John, dpa

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