Fans von Maccabi Haifa zünden Bengalisches Feuer im Olympiastadium Berlin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Nach dem Europapokalspiel in der Conference League zwischen dem 1. FC Union und Maccabi Haifa (3:0) hat das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft antisemitische Aktionen von Anhängern des Berliner Fußball-Bundesligisten beklagt.

«Im gemischten Block wurden wir von Union-Fans bedroht, mit Bier beworfen und u.a. als „scheiß Juden“ beleidigt», hieß es am späten Donnerstagabend bei Twitter.

Ein Union-Fan habe versucht, eine Israelfahne einer Zuschauerin anzuzünden. Dies sei durch das Einschreiten von Zivilpolizisten verhindert worden, hieß es.

Zugleich hätten andere Berliner Fans sich gegen das antisemitische Verhalten ausgesprochen, hieß es beim Jungen Forum. Der 1. FC Union Berlin reagierte auf die Vorfälle auf seinem Twitter-Account und forderte die Nennung von Block- und Sitzplatznummern zur Identifizierung der betreffenden Zuschauer.

Das Gastspiel von Maccabi Haifa war der erste Auftritt einer israelischen Fußball-Mannschaft in dem von den Nationalsozialisten erbauten Berliner Olympiastadion. Union Berlin darf wegen UEFA-Regularien zu Zuschauerkapazitäten seine Heimspiele nicht im eigenen Stadion an der Alten Försterei im Stadtteil Köpenick bestreiten.

Maccabi Haifa äußerte sich zu den Vorwürfen noch nicht, lobte aber die generell friedliche Atmosphäre. «Vielen Dank für die tolle Gastfreundschaft. Es war ein aufregendes Spiel vor eurem und auch vor unserem Publikum und auch in diesem Stadion, das seine Bedeutung hat.
Vielen Dank und auf ein Wiedersehen in Israel», schrieb der israelische Meister bei Twitter.

Während der Partie herrschte unter den 23.324 Zuschauern eine überwiegend euphorische Stimmung. Rund 1000 Haifa-Fans feuerten ihr Team ebenso leidenschaftlich an, wie die Union-Fans ihre Mannschaft. Am Spieltag hatte eine hochrangige Delegation der Eisernen die Gäste aus Israel im eigenen Stadion empfangen. Am Mittwoch hatten Vertreter von Maccabi Haifa das Holocaust-Mahnmal in Berlin besucht und einen Kranz niedergelegt.

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