Trainer Domenico Tedesco hat nun bei RB Leipzig das Sagen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco will sich beim Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga nicht zu sehr an der Tabelle orientieren.

«Die Tabelle ist mir völlig Wurst. Mich interessiert: Wen haben wir fit auf dem Platz? Wie ist die Trainingsleistung? Wie geht die Mannschaft mit Problemen um? Halten wir uns an Pläne oder nicht? Das sind meine Baustellen», sagte der neue Coach der Sachsen im «Kicker»-Interview.

RB Leipzig derzeit nur Mittelmaß

Der Vizemeister ist nur als Tabellenzehnter mit 22 Punkten in die Weihnachtspause gegangen und läuft seinen Ansprüchen hinterher. Zum Rückrundenstart gehe «es ganz klar darum, zu priorisieren. Aktuell werde zu sehr gerechnet. «Die Tabelle kann jetzt nicht mein alleiniger Gradmesser sein», erklärte der 36-Jährige im «Bild»-Interview. «Das versuche ich auch, in die Köpfe meiner Spieler zu bringen – dass wir in Aufgaben und nicht nur in Ergebnissen denken.»

Um doch noch die erneute Qualifikation für die Champions League zu schaffen, will Tedesco (36) sich an der Formel von Ex-Sportdirektor Ralf Rangnick orientieren, der sagte, für die Königsklasse brauche man einen Zwei-Punkte-Schnitt. «Weil du dich nur auf dich fokussierst und nicht auf die Tabelle mit den anderen. Nach dem Motto: Wir punkten ab jetzt wie ein Champions-League-Club», sagte Tedesco, der zuletzt Spartak Moskau trainiert hatte, der «Bild».

Nur wenige Spieler «bei 100 Prozent»

Tedesco, Nachfolger von Jesse Marsch, hätte am liebsten nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag schon wieder trainiert. Aber kaum ein Spieler sei nach seiner Analyse bei 100 Prozent gewesen. «Der Punkt ist deshalb: Wo gewinnst du mehr? Wenn du vier Tage mehr hast, um Taktik zu vermitteln, passt hinterher vielleicht die Struktur im Spiel, aber du hast ausgelaugte Jungs mit einem dicken Hals, weil sie ihren Frauen den gecancelten Urlaub erklären mussten», sagte Tedesco dem «Kicker». Deshalb habe er sich dagegen entschieden, und «dass wir jetzt durchschnaufen, im neuen Jahr den Resetknopf drücken und voll reinstarten. Wir haben noch ganz viel Arbeit vor uns.»

Man werde sich auch mit den Prozessen rund um die Mannschaft auseinandersetzen und «überprüfen, wo verschlankt und verbessert werden kann. Da ist der Verein schon sehr gut aufgestellt, trotzdem gilt es, Schnittstellen zu optimieren», sagte Tedesco dem «Kicker». Kaderveränderungen seien im Winter nicht unbedingt notwendig. «Wir müssen eher die Spieler fit auf den Platz kriegen. Das ist der Punkt. Ich bin grundsätzlich ein Freund von nicht zu großen Kadern, in denen eine gute Kaderhygiene herrscht. Das ist für mich ganz wichtig.»

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