Bastian Schweinsteiger (r) im Gespräch mit Martin Suter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marco Grob/Diogenes Verlag AG/dpa)

Wer als Legende gilt, über den gibt es fast immer eine Biografie. Das scheint für Politiker, Popstars und auch Sportler zu gelten.

Bislang lehnte der ehemalige Fußballer Bastian Schweinsteiger jedoch alle Anfragen für Biografien ab. Ein Freund habe ihn dann auf den Buchautor Martin Suter aufmerksam gemacht. So fragte der ehemalige Fußballer den Schweizer an und dieser sagte zu.

Eine ungewöhnliche Kombination, da sich der Romanautor Suter nicht als Biograf verstanden sehen will. «Ein biografischer Roman, das war meine Bedingung», sagte der Autor bei der Buchvorstellung in Berlin am Donnerstag. Entstanden ist der Roman «Einer von euch», der am 26. Januar erscheint.

«Was ich erfinden kann, ist nur das Wie»

«Ich wollte keine klassische Biografie haben, das ist nicht meine Natur. Daher fand ich die Idee des biografischen Romans passend», sagte Schweinsteiger. Wie viel des Werks ist nun Wahrheit und wie viel Dichtung? «Was ich erfinden kann, ist nur das Wie, ich kann nicht das Was erfinden», so der Autor.

Die ungewöhnliche Form brachte aber auch Tücken mit sich. Suter habe das Erscheinen zweimal verschieben müssen, weil er den Aufwand unterschätzt habe. Es sei zudem sein bislang dickstes Buch.

Immer wieder traf Suter den ehemaligen Bayern-Star und seine Familie. Beide beschreiben es als eine intensive und auch sehr lustige Zeit. Das erste Treffen habe in einem Zimmer im Züricher Flughafen stattgefunden. «Es dauerte fünf Minuten, bis wir uns duzten», sagte Suter.

Ivanonic hat Schweinsteiger Liebe gezeigt

Wichtiger Teil in dem Buch ist Schweinsteigers Frau. Ana Ivanović war selbst erfolgreiche Sportlerin und sogar einmal die Nummer 1 im Frauentennis. «Das Leben meiner Frau ist viel interessanter gewesen als meins», habe Schweinsteiger ihm früh gesagt, so Suter. «Sie hat mir beigebracht, was Liebe eigentlich ist und wie man in einer Familie lebt», schwärmte Schweinsteiger.

Und so seien seine Lieblingsstellen im Buch die Hochzeit und Geburt seiner Kinder. «Das waren Momente, wo ich gerne auf die Uhr gedrückt und sie gestoppt hätte.» Für Ivanović ist der Roman sehr emotional. «Ich hatte Tränen in den Augen, als ich das Buch gelesen habe», sagte die 34-Jährige.

Ein großer Bücherwurm ist Schweinsteiger selbst eigentlich nicht. «Es war schon komisch für mich, 340 Seiten zu lesen am Stück, als ich den Entwurf bekommen habe. Aber in Zukunft habe ich vor, mehr Bücher zu lesen», so der 37-Jährige. Einer seiner ehemaligen Fußball-Kollegen kann sich auch schon auf ein Exemplar freuen. «Dem Thomas Müller werde ich das schon hinlegen, in seinen Spind», sagte Schweinsteiger lachend.

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