BVB-Kapitän Marco Reus (M) fordert mehr Konstanz und Stabilität in den Leistungen seines Teams bekommen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Die Frage löste bei BVB-Kapitän Marco Reus erst mal nur einen lauten Seufzer aus. Der 32-Jährige hatte spürbar gar keine Lust, über den verkürzten Abstand auf Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München zu reden.

«Wir haben es letzte Woche auch schon gesagt, dass wir uns auf uns konzentrieren müssen», sagte der Doppeltorschütze nach dem Spiel beim 1. FC Union Berlin bei DAZN. Nach dem souveränen 3:0-Sieg in Köpenick will der BVB nun erst einmal am 17. Februar (18.45 Uhr/RTL+) in der Europa League zu Hause gegen die Glasgow Rangers zeigen, dass das Team mehr Konstanz in seine Leistungen kriegen kann.

Sie sind vorsichtig geworden in Dortmund. Zu oft folgten auf starke Auftritte in dieser Saison heftige Rückschläge. «Wenn wir so inkonstant spielen, können wir uns nicht mit ganz vorne beschäftigen», sagte Reus. Man müsse Stabilität in die Ergebnisse und die Leistungen bekommen.

Keine Kampfansage an die Bayern

Eine wie auch immer geartete Kampfansage an Spitzenreiter Bayern München suchte man auch bei den anderen Spielern und Verantwortlichen von Borussia Dortmund vergebens. «Ich glaube, um uns mit einer Mannschaft wie Bayern in der Liga aktuell zu messen, müssen wir noch, noch, noch, noch, noch mehr auf dem Platz bringen», sagte etwa Abwehrspieler Mats Hummels.

Kapitän Reus war im Stadion An der Alten Försterei, in dem Union zuvor nur eines von 26 Bundesligaspielen verloren hatte, vorangegangen. Beim ersten Tor vollstreckte er ohne Schnörkel, beim zweiten holte er sich mit viel Konsequenz und Drang nach vorne einen freien Ball.

«Das war ein ganz gutes Spiel von uns», sagte er. «Wir freuen uns, dass wir zu null gespielt haben. Das gibt uns hoffentlich ein bisschen Stabilität.» Verhalten war der Jubel beim BVB nach dem Spiel. Trotzdem sagte Reus, man solle den Sieg nach einer anstrengenden Woche nun auch erst einmal genießen.

«Diszipliniert und erwachsen» nannte Trainer Marco Rose die Leistung, «seriös» fand der Kapitän sie. Diese Qualitäten in den kommenden Wochen konstant zu zeigen, das dürfte den Dortmundern mit am wichtigsten sein.

Glasgow Rangers zuhause «eine Macht»

Auch mit Blick auf die Ambitionen in der Europa League blieben Reus und Rose zurückhaltend. «Es ist ein neuer Wettbewerb für uns. Den haben viele bei uns auch noch nicht gespielt. Da gibt es natürlich auch einen Pokal zu gewinnen», sagte der 32-Jährige. Rose sagte, die Schotten seien besonders auf dem linken Flügel mit viel Tempo ausgestattet. Im heimischen Stadion seien die Rangers eine Macht. «Aber wir haben sie erst zu Hause, wir müssen vorlegen.»

Doch bei aller Vorsicht ist auch klar: Nach dem Aus in Champions League und DFB-Pokal sowie dem immer noch beträchtlichen Rückstand auf die Bayern in der Liga ist der immer mal wieder als «Cup der Verlierer» verspottete Wettbewerb vermutlich die beste Titelchance, die der BVB in dieser Saison noch hat. «Das ist der Titel, der Borussia Dortmund noch fehlt», hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schon nach dem Aus in der Königsklasse gesagt und den Titelgewinn als klares Ziel ausgegeben.

Von David Langenbein, dpa

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